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Vom Allerheiligensee zu Chiles schönstem Vulkan
Lago Todos los Santos, Saltos de Petrohue und Vulkan Osorno
Hier soll einmal für Leute, die nur kurze Zeit hier im Seengebiet zur Verfügung haben, weil sie beispielsweise am nächsten Tag schon ihre Weiterfahrt in den tiefen Süden gebucht haben, der "Klassiker" unter den Exkursionen beschrieben werden.
D a s Ausflugsziel von Puerto Varas aus schlechthin ist der Lago Todos los Santos. Lago Todos los Santos bedeutet auf Deutsch Allerheiligensee. Seinen Namen erhielt der etwa 50 km östlich von Puerto Varas gelegene Gebirgssee von dem Jesuitenpater Mascardi, der ihn erstmals am 1. November 1670, also am katholischen Allerheiligentag, entdeckt hatte. Der smaragdgrüne See liegt malerisch vor der Gebirgskette der Anden, bewacht von den schneebedeckten Vulkanen Osorno und Puntiagudo und dem alles überragenden Tronador. So ist es auch kein Zufall, dass Südamerikas Tourismus hier seine Anfänge genommen hat. Das berühmte "Cruce de Lagos", die Überquerung der Anden an dieser Stelle mit dem Schiff, gibt es bereits seit mehr als hundert Jahren. Der argentinische Reiseunternehmer, Ricardo Roth, der auf der Isla Margarita im See begraben liegt, führte 1903 erstmals diese Tour durch. Seine Kunden hatte er damals in Cafés in Buenos Aires angeworben. Auch Ernesto (genannt "Che") Guevara soll in jungen Jahren hier mit der Fähre nach Chile gereist sein.
Entweder bei den Hinfahrt zum oder bei der Rückfahrt vom Lago Todos los Santos sollte man auf alle Fälle bei den Saltos de Petrohué einen Stopp einlegen und eine kurze Wanderung zu den Wasserfällen und Stromschnellen des tosenden Rio Petrohué, der sich hier durch erkaltetes Lavagestein zwängt und in diesem in Jahrtausenden bizarre Formen geschaffen hat, unternehmen. Die spektakulären Saltos de Petrohué gehören zu den Hauptattraktionen im Parque Nacional Vicente Pérez Rosales, dem ältesten Nationalpark Chiles.
Eine Abzweigung der Straße Richtung Osorno gleich außerhalb der Ortschaft Ensenada führt hinauf auf halbe Höhe des Vulkans Osorno zu einem Refugio und einem Skizentrum. Der 2652 m hohe Vulkan, der wegen seiner ebenmäßigen Form und seines vergletscherten Gipfels als der schönste Vulkan Chiles gilt und manchmal auch mit dem japanischen Fuji San verglichen wird, hatte seine letzte große Eruption im Jahr 1869. Seinen noch früheren Ausbruch von 1835 beschreibt Charles Darwin in seinem Buch "The Voyage Of The Beagle". Weitere, allerdings nicht so heftige Ausbrüche des Vulkans fanden auch im 20. Jahrhundert statt.
Vom Refugio La Burbuja kann man in einer gut einstündigen Wanderung bis zum Rand der Eiskappe aufsteigen. Wer will, kann dazu auch einen Sessellift benutzen, der aber außerhalb der Hochsommermonate und der Tage des Skibetriebs nicht immer in Betrieb ist. Eine zweite, weniger anstrengende Wanderung empfiehlt sich auch zu einem kleinen Nebenkrater in der Nähe der Mittelstation des Liftes. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick in das Tal des Río Petrohué und über den Lago Llanquihué.
© Arvid Puschnig.
Fotos
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© Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, San Bernardo 318, Puerto Varas, Chile, Impressum