Wer seinen Urlaub in Chile plant, möchte auch wissen, welches Wetter zu welcher Jahreszeit ihn am anderen Ende der Welt erwartet. In Chile gibt es, anders als in den meisten tropischen Ländern, vier Jahreszeiten wie in Europa. Frühling, Sommer, Herbst und Winter sind denen in Deutschland jedoch genau entgegengesetzt. Die großen Sommerferien beginnen in Chile vor Weihnachten und dauern bis Ende Februar. Im Juli gibt es dann noch zwei bis drei Wochen Winterferien. Im Sommer bevölkern die chilenischen Urlauber die Strände im Norden des Landes und die großen Badeseen im sogenannten Kleinen Süden, im chilenischen Seengebiet. Im Winter haben die wenigen Skigebiete Hochsaison. Damit unterscheidet sich das Urlaubsverhalten der Chilenen ganz und gar nicht von dem der Europäer.- In Europa. Nur, die Europäer, die Chile besuchen, tun dies in der Regel ja nicht, um hier einen Skiurlaub zu verbringen. Dazu ist Chile zum einen viel zu weit von Europa entfernt, und zum anderen bieten die Wintersportorte in den Alpen dem Skiurlauber um einiges mehr als die handvoll Skizentren in Südamerika. So glauben die meisten, die beste Zeit für eine Chilereise wären ausschließlich die Sommermonate. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass für europäische Touristen dabei wohl kaum ein Strand- oder Badeurlaub im Mittelpunkt steht. Wer dies möchte, fliegt eher in die Karibik oder Südostasien oder verbringt seinen Sommerurlaub irgendwo am Mittelmeer. Wer Chile bereist hat andere Motivationen. Er will diesen Teil Südamerikas erkunden, Land und Leute kennen lernen, vielleicht auch ein paar Trekkingtouren oder Reittouren unternehmen, möglichst viel sehen, fotografieren oder einfach das Fremdartige genießen. Das allerdings kann man eigentlich das ganze Jahr über.
Vielleicht an dieser Stelle noch ein paar Bemerkungen zum Klima im Süden Chiles: Es gibt hier zwar wie in Europa Sommer und Winter. Die Temperaturunterschiede zwischen diesen beiden Jahreszeiten sind aber viel geringer als in Mitteleuropa. So betragen beispielsweise die Temperatur-Mittelwerte in Puerto Montt im Januar 17° C und im Juli 9° C, auf Feuerland 12° C im Januar und 3° C im Juli. (Differenz = 9 Grad) Zum Vergleich die entsprechenden Werte aus dem bayerischen oder österreichischen Alpenvorland: Mittelwert im Januar ist -4° C, im Juli ca. 20° C. (Differenz = 24 Grad). Die höchsten Niederschlagsmengen werden im chilenischen Seengebiet, dort vor allem an den Westhängen des kalten Regenwaldes, und an der Carretera Austral gemessen. Weiter nach Süden hin bis Feuerland nehmen diese Werte wieder kontinuierlich ab. Im Seengebiet sind die Niederschläge außerhalb der Sommermonate, in denen nur 10% der Jahresniederschlage fallen, fast gleichmäßig auf die restlichen Jahreszeiten verteilt. Den Schwerpunkt in den Wintermonaten kann wohl nur der Statistiker feststellen.
Bilder sagen mehr als tausend Worte. So habe ich ein paar Fotos zusammengetragen, die ich hier zeige. Sie alle entstanden ausschließlich in den Wintermonaten Juni bis August und sollen vor allem demjenigen eine Entscheidungshilfe sein, der seinen Urlaub, aus welchen Gründen auch immer, eben nur in der Zeit des chilenischen Winters planen kann.
Winter im Seengebiet (Fotos zum Vergrößern anklicken) Link: Klimastatistik für Puerto Montt
Winter im Parque Nacional Torres del Paine und Feuerland (Fotos zum Vergrößern anklicken) Link: Klimastatistik für Punta Arenas
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© Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, San Bernardo 318, Puerto Varas, Chile, Impressum