Heilpflanzenin Chile |
Canelo - Drimys winteri
Chilenische Namen: Canelo, Fuñe,
Boighe
Mapudungun: Foye,
Foiye
Beschreibung: Der Canelo oder Foye (Drimys winteri) ist ein immergrüner Baum, der in weiten Teilen Chiles und im benachbarten Argentinien beheimatet ist. Er gilt als ein heiliger Baum der Mapuche. Wegen seines hohen Vitamin-C-Gehaltes wurde seine Rinde zur Bekämpfung von Skorbut verwendet. Der Stamm ist gräulich, hat wenig Äste und kann bis zu 20m Höhe erreichen. Das Holz ist kurzfaserig, wie das von Nadelbäumen. Die Blätter sind glänzend grün auf der Vorderseite und weißlich auf der Rückseite. Sie erreichen bis zu 20cm Länge.
Blüten und Früchte: Die Blüten des Canelo sind weiß und in der Mitte gelb. Sie haben eine große Anzahl an Blütenblättern und Staubgefäßen. Die Früchte sind bläuliche Beeren.
Verbreitungsgebiet in Chile: Das Verbreitungsgebiet des Canelo in Chile reicht von 30° S bis 56° S. also von der IV. Region de Coquimbo, in welcher er im Parque Nacional Fray Jorge vorkommt, bis Feuerland in der XII. Region de Magallanes. Der Baum passt sich gut an viele verschiedene klimatische Bedingungen und Böden an. Er verträgt Überschwemmungen und saure Böden. Im Süden Chiles wird Canelo auch zur Aufforstung bzw. Wiederaufforstung nach Rodungen, Waldbränden oder anderen Zerstörungen verwendet.
Rinde und Holz: Die Rinde ist reich an Tanninen, die Holzschädlinge abwehren. Sie enthält auch große Mengen von Vitamin C. Weiters enthält sie antibakterielle Substanzen, Eisensalze und Calziumsalze. Das Holz ist rötlich und schwer, eignet sich gut für Schnitzereien. Es wird in der Möbelherstellung und im Musikinstrumentenbau verwendet. Für Anwendungen außen z.B. als Hausfassade eignet es sich nicht. Regen und Feuchtigkeit schadet dem Holz. Als Brennholz findet Canelo wegen der scharfen Rauchentwicklung kaum Verwendung. Es gibt Holzverarbeiter, die aus Canelo Bretter von relativ guter Qualität aber auch minderwertige Dachschindeln als Billigersatz für Alerce, erzeugen.
Mapuche: In der Kultur der Mapuche gilt der Canelo als heiliger Baum und ist das Symbol der Machi (Medizinmann/frau). Bei deren Zeremonien und Ritualen wie dem Guillatún und dem Machitún spielt er eine wichtige Rolle.
Canelo als Heilpflanze:
Tee: (Magenbitter und gegen Skorbut). Ein Blatt Canelo in eine Tasse heißes Wasser geben. 5 Minuten ziehen lassen. Heiß trinken. Eventuell mit Honig nach Geschmack süßen..
Absud: (Gegen Skorbut). Eine Handvoll Blätter und Rinde 5 Minuten kochen. Tassenweise trinken.
Tinktur:(Gegen Rheumatismus und Kreislaufbeschwerden). 100 Gramm Canelo-Blätter und -rinde mindestens eine Woche in einem halben Liter Alkohol eingeweicht lassen. Anschließend abseien und die befallenen Gliedmaßen damit einreiben. Man kann diese Tinktur auch mit einer Mischung aus Canelo (Drimys winteri), Romero (Fabiana imbricata) und Melón reuma (Ecballium elaterium. dt. = Spritzgurke) herstellen..Die Vorgangsweise und anschließende Anwendung ist dieselbe wie oben beschrieben.
Bäder: (Gegen Rheumatismus)). Canelo-Absud, wie oben beschrieben,. ins Badewasser geben und anschließend 20 bis 30 Minuten auf den Körper einwirken lassen.
Waschungen und Spülungen: (Zur Heilung von Wunden). Canelo-Tee oder Absud eignen sich dazu in gleicher Weise. Die Wunde wird dreimal am Tag mit einem mit Tee oder Absud getränktem Wattebausch oder sauberem Tuch gereinigt.
Fotos: Einige Fotos vom Canelobaum Fotos zum Vergrößern anklicken
Bitte beachten: Diese Produkte haben den Charakter von begleitenden Hilfsmaßnahmen bei der Beseitigung oder Linderung von Krankheitssymptomen und ersetzen keinesfalls die Indikation eines Arztes bei der Behandlung der Krankheit. Informieren Sie Ihren Arzt auch über Ihren Gebrauch dieser Medizinpflanze. Vermeiden Sie bei der Zubereitung Utensilien aus Aluminium.
© Arvid Puschnig
© Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, San Bernardo 318, Puerto Varas, Chile, Impressum |