Heilpflanzenin Chile |
Arrayán - Luma apiculata
Chilenische Namen: Arrayán,
Palo colorado
Mapudungun: Ketri,
Kelümamüll
Beschreibung: Der Arrayán ist ein endemischer, immergrüner Baum in den subantarktischen Wäldern Chiles und im Valdivianischen Regenwald. Er gehört zur Familie der Myrtengewächse. Beheimatet ist er im Süden Chiles und Argentiniens. Der Baum wird 15 bis 20m hoch - in manchen Gegenden auch höher - und bis zu 600 Jahre alt. Der Stamm erreicht bis zu 60cm Durchmesser. Typisch ist seine rötlich-braune glatte Rinde, die ihn leicht von den anderen Bäumen im chilenischen Regenwald unterscheiden lässt.
Blüten und Früchte: Die Blüten sind zweigeschlechtig, axillar (unmittelbar über der Ansatzstelle eines Blattes hervorbrechend) und meist in Dreier-, Vierer- oder Fünfergruppen vereint. Die Blütenstiele sind 7-12mm lang. Je 4 vereinte und 4 einzelne weiße Blütenblätter sind 6 bis 9mm lang. Die 170 bis 300 Staubgefäße haben eine Länge von 5 bis 7mm. Der 6 bis 7mm lange Griffel ist kronenförmig mit einer nicht vergrößerten Narbe. Die Frucht ist eine schwarz-violette, fast kugelförmige Beere von 1cm Durchmesser mit 1 bis 16 Samen von 3 bis 6mm Länge.
Verbreitungsgebiet in Chile: Das Verbreitungsgebiet des Arrayán in Chile reicht von der V. Región de Valparaiso bis zur XI. Región de Aisén bis etwa 1000m über dem Meer. Er wächst auf feuchten Böden, überflutete Böden verträgt er jedoch nicht. In den folgenden Typen von Wäldern kommt er häufig vor: (Links zu Seiten auf Spanisch) Siempreverde, Roble-Hualo, Roble-Raulí-Coihue, Ciprés de la Cordillera y Alerce.
Holz: Das Holz des Arrayán ist sehr hart und widerstandsfähig. Man macht daraus Stiele für Werkzeuge oder verwendet es als sehr gutes Brennholz.
Mapuche - Mapudungun:
Arrayán (kolümamüll)
Die Mapuche verwendeten den Arrayán als Antiastmatikum und Antidiarrhoikum. Mit dem Absud von abgekochten und
aufgeweichten Blättern wurden Wunden und Geschwüre ausgewaschen. Die
Mapuche spülten damit auch die Haare, um sie schwarz zu färben.
Arrayán als Heilpflanze:
Blätter und Rinde: Nach Muñoz und Hoffmann sind die Blätter und die Rinde des Arrayán oder Temu leicht adstringierend (Adstringierende Mittel verändern Eiweiße des Körpers, bis sie funktionslos werden können. Dadurch kann sich zum Beispiel über Wunden und Schleimhäute eine Schutzschicht bilden, die die Heilung fördert.) Sie wirken belebend und aufputschend, balsamisch, als Wundheilmittel und als Modifikator der Schleimhäute.
Die Wurzeln werden gegen Dysentrie (Ruhr) verwendet.
Absud der Rinde: Mit dem Absud der ausgekochten Rinde werden Herpesinfektionen behandelt und Geschwüre geheilt. Er wird auch zur Bekämpfung von Atonie (Erschlaffung der Muskulatur) und Diarröe eingesetzt. Verletzungen der Haut und des Mundes werden damit ebenso behandelt wie Leukorrhö (Dicker weißgelber Ausfluss aus der Scheide, auch Weißfluss genannt)
Frucht, Beeren: Die Beeren des Arrayán sind essbar. Man macht damit auch Likör.
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Bitte beachten: Diese Produkte haben den Charakter von begleitenden Hilfsmaßnahmen bei der Beseitigung oder Linderung von Krankheitssymptomen und ersetzen keinesfalls die Indikation eines Arztes bei der Behandlung der Krankheit. Informieren Sie Ihren Arzt auch über Ihren Gebrauch dieser Medizinpflanze. Vermeiden Sie bei der Zubereitung Utensilien aus Aluminium.
© Arvid Puschnig, Puerto Varas, Chile
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