La Picada, Paso Desolación, Vulkan Osorno    

 Inversionswetterlage nennt der Meteorologe das Phänomen, welches an Herbsttagen oft in den europäischen Alpen und auch in den chilenischen Anden auftritt. In den Tälern ist es nasskalt und neblig, auf den Bergen scheint die Sonne und es ist warm. Wer Ende März oder im April eine Wanderung am Paso Desolación zwischen dem Cerro La Picada und dem Osorno unternimmt, kann auf diese Art an manchen Tagen dem unfreundlichen Herbstwetter entfliehen.
 Die Tagestour zum Paso Desolación lässt sich leicht auch auf eigene Faust unternehmen. Mittlere Kondition wird vorausgesetzt. Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei der Schiffsanlegestelle in Petrohué, der auch Endpunkt der öffentlichen Busse aus Puerto Varas ist. Ein Schild "Paso Desolación 12 km" neben dem Campingplatz bezeichnet den Weg Richtung Vulkan Osorno. Nach etwa zwei Stunden und gut 600 Höhenmetern hat man das Plateau auf der Passhöhe erreicht und folgt nun den gut erkennbaren Spuren immer geradeaus in westlicher Richtung bis man links eine - sagen wir mal - ziemlich desolate Hütte sieht. Man zweigt nach links ab, geht an der Hütte vorbei und steigt noch etwa 100 oder 200 Höhenmeter über Lavagrus hinauf. Den Osornogipfel erreicht man nicht. Das ist bei dieser Tour auch gar nicht geplant. Die Trittspuren verlieren sich dort im Lavasand. Aber man hat von dort einen herrlichen Ausblick auf den Paso Desolación, den Cerro La Picada und die Berge der Umgebung, sowie den Lago Todos Los Santos und den Llanquihue-See.

  Gesamte Gehzeit für hin und zurück: etwa 7 Stunden