2014-Reisen-Maria-Josef-Chile             
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Maria und Josef auf Tour durch das vorweihnachtliche Chile
Ein Bericht von einer Chilereise auf eigene Faust
vom 15.November bis 11. Dezember 2014

 

Amtssprache: Spanisch
Hauptstadt: Santiago de Chile
Staatsform: Republik
Regierungssystem: Präsidentielle Demokratie
Regierungschef: Präsidentin Michelle Bachelet (seit 2014)
Fläche: 755.696 km²
Länge:4300 km in Nord-Süd-Richtung
Einwohnerzahl: 16,6 Mio (2013)
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner pro km²
Bevölkerungsentwicklung: +0,91 % pro Jahr
Bruttoinlandsprodukt: BIP/Einw $ 17.222
Währung: Chilenischer Peso (1€ = 678 CLP
Stand April 2015)
Unabhängigkeit: 12. Februar 1818  (von Spanien anerkannt)

Wahlspruch:
„Por la Razón o la Fuerza“
„Durch Vernunft oder  durch Stärke“


Auf geht's
  JA! Momentan sitzen wir noch mit den Schi-Bauers und Loder-Bachers beisammen.  Therese bringt uns in einer halben Stunde nach Attnang-Puchheim. So gegen  Mitternacht müssten wir am Münchner Flughafen ankommen. Ab 7:30 Uhr geht's über  Madrid nach Santiago de Chile. Wenn alles klappt kommen wir um 21:30 Uhr  Ortszeit (+ 4 Std.) an.  Hasta luego con muchos besos Maria y José.

Gleich gehts los! Maria und Josef Bahnhof Attnang-Puchheim
Maria und Josef Loderbauer Bahnhof Attnang-Puchheim

2014-11-16 - Santiago de Chile - Anreise
 
Die Nacht am Flughafen in München ist recht unruhig. Dauernd werden wir geweckt, ein richtiges Schlafen kommt nicht zustande. Um 5:30 Uhr checken wir ein und  um 7:30 Uhr starten wir nach Madrid. Zum Umsteigen bleibt in Madrid nicht viel  Zeit.  Knapp, aber gerade noch rechtzeitig, kommen wir weiter. 14 lange Stunden  sitzen wir halb dösend und viel essend in der 49-sten und letzten Reihe des  Iberia-Fliegers. Endlich um 21:30 Uhr Ortszeit (-4 Std.gegenüber Österreich) erreichen wir SANTIAGO  DE CHILE. Bis wir ins vorgebuchte Zimmer kommen, wird es Mitternacht. Zuhause  ist es bereits 4 Uhr morgens.  Alles ist recht ungepflegt und grausig. Maria will am liebsten gar nicht  bleiben. Gute Nacht!

Flughafen Madrid Häusermeer von Santiago de Chile
Flughafen Madrid Santiago de Chile

2014-11-17 – Santiago de Chile
  Oft drehen wir uns in den Betten um, bis wir bereits um 6:30 Uhr aufspringen. Uns ist klar: Wir brauchen eine bessere Unterkunft. Das Wetter bzw. das Klima ist wie bei uns im Sommer - angenehm warm. Nach einer Erfrischung unter der Dusche frühstücken wir und suchen im Internet  etwas Passendes. Ja! Alles klappt wunderbar. Wir finden ein nettes, halbwegs günstiges, sauberes Apartment im 15. Stock im Zentrum.

Santiago de Chile Santiago de Chile, Cerro San Cristóbal
Santiago de Chile Cerro San Cristobal

2014-11-18 – Santiago de Chile
 
Heute können wir einmal so richtig ausschlafen. Bei der LAN-Fluggesellschaft  buchen wir zwei Flüge nach Punta Arenas und Puerto Montt. Ein langer Spaziergang  führt uns auf den Aussichtsberg San Cristobal. Rundum ein schöner Tag.  Übrigens, die Leute hier sind nicht aufdringlich, sondern überaus freundlich  und hilfsbereit.

Santiago de Chile, Straßenszene Santiago de Chile, Leckeres zum Essen
Santiago de Chile Leckeres zum Essen

2014-11-19 - Punta Arenas
  Schon um 3:15 Uhr stehen wir auf. Unser Flieger startet bereits um 5:45 Uhr.  Alles klappt wunderbar und wir landen um 9:00 Uhr in Punta Arenas  (Südpatagonien). Schnell finden wir ein nettes Hostal. Nach einem Brunch ruhen  wir uns etwas aus, bevor wir die 130.000-Einwohner-Stadt, Land und Leute  erkunden. Zuerst starten wir in Richtung Meer - sprich Magellanstraße. Wir kommen an  vielen Villen, einem kleinen Fischmarkt, mehreren Strickwaren-Geschäften und einem zehnstöckigen Hotel vorbei.  Am Hafen hat neben den  Fischerbooten auch ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Das Meer wirkt nicht recht  einladend - kalt und trüb. Beinahe jede Straße in der City durchqueren wir, bis  wir schließlich in einem verlockenden Fischrestaurant landen. Alles schmeckt  hervorragend, nur ist es etwas viel. Für morgen buchen wir eine Fahrt zu einer Pinguin-Insel und für übermorgen die  Busfahrt nach Puerto Natales. Abends ist's im Hostal bei Sonnenschein noch  recht gemütlich.
PS: Das Klima / die Temperaturen sind ungefähr wie bei uns jetzt im November.  Es ist den ganzen Tag hell und immer weht eine starke Brise.

Der Schoner Ancud in Punta Arenas Punta Arenas, Hafen
Punta Arenas Punta Arenas

2014-11-20 - Punta Arenas - Isla Magdalena
 
Gut ausgeschlafen starten wir nach einem recht umfangreichen Frühstück zu  den Pinguinen auf die Isla Magdalena. Vorerst geht's mit dem Taxi zum Hafen  und dann mit dem Schiff zwei Stunden auf der Magellanstraße zur Vogelinsel.  Während der Fahrt treffen wir einige Deutsche mit denen wir unsere  Reiseerfahrungen austauschen.  Die Insel gehört zu den ältesten Naturschutzparks Chiles. Für die Touristen wird  alles recht schön präsentiert. Es brüten hier zurzeit 60.000 Magellanpinguine  neben vielen gefräßigen Möwen. Wieder im Hafen in Punta Arenas zurück, geht´s dieses Mal den langen Weg zu Fuß  ins Zentrum. Nach einigen Reisevorbereitungen für die kommenden Tage im Nationalpatk Torres del Paine begeben wir uns bald zur Ruhe.

Magellanpinguine Isla Magdalena

Magellanpinguine

Isla Magdalena

2014-11-21 - Anreise Torres del Paine
 
Wie angekündigt, ist das Wetter heute nicht besonders. Also ein idealer  Anreisetag. Vorerst genießen wir aber noch das recht ausgiebige Frühstück. Ab  9:00 Uhr sitzen wir 3 Stunden beengt im Bus nach Puerto Natales. Dann warten wir  bis 14:30 Uhr, bis es zu den Torres weitergeht. Soweit klappt alles und um ca.  17:00 Uhr erreichen wir den Zielpunkt, die Portería Laguna Amarga. Hier werden wir  über die Verhaltensregeln im Naturschutzpark eingeweiht und dürfen € 23  Eintrittsgebühr bezahlen. Mit einem dritten Bus geht's schließlich weiter bis zur  Hosteria Las Torres. Maria und ich starten gleich zum Refugio Chileno. Leider bekommen wir als Schlafmöglichkeit nur ein Zelt zugewiesen.  Da wir nach einer kleinen Stärkung noch gut 2,5 Stunden Zeit haben, versuchen  wir,  bereits am Abend den Torres-del-Paine-Aussichtspunkt (Mirador Torres del Paine) zu erklimmen.  Wir sind hurtig unterwegs, kommen jedoch aufgrund der Wetterbedingungen (Gipfel  sind im Nebel) und der hereinbrechenden Nacht nicht ganz hinauf. Dennoch können  wir kurz - dicht vor uns - die Torrestürme erblicken. Die Nacht im Zelt ist kalt  und hart.

Vor dem Mirador Torres del Paine Zeltplatz beim Campamento Chileno, Torres del Paine
Weg zum Mirador
Torres del Paine
Torres del Paine - Zeltplatz

2014-11-22 - Torres-Tour
 
Schon um 6:30 Uhr reißt es mich auf. Draußen regnet es. Obwohl wir fürs Zelt  und einige Brote mit Butter mehr als € 80,- bezahlen, gibts kein Frühstück.  Alles hier ist unverschämt teuer. Ein einfaches Abendessen kostet z.B. mehr als  € 40,-.  Maria und ich wandern deshalb bereits - allen voran - um 8:00 Uhr zum Refugio  Los Cuernos weiter. Der Weg ist recht imposant.

Notro, chilenischer Feuerbusch, Torres del Paine Weg zum Refugio Los Cuernos
Notro im Nationalpark
Torres del Paine
Weg zum Refugio Los Cuernos

  Auf der einen Seite die schroffen Berge, auf der anderen Seite das weite Vorland  und dazwischen unzählige Seen. Büsche blühen herrlich rot und die Wiesen  spiegeln eine frühlingshafte Vielfalt. 3,5 Stunden sind wir unterwegs, bis wir  die Hütte erreichen. Leider gibts zur Stärkung wieder nur Brot mit Butter. Nun  heißt es wieder 3,5 Stunden zur Guarderia Paine Grande zu wandern. Bei einem  schönen Aussichtspunkt bleiben wir stehen. Ein Mann fragt uns, ob er ein Foto  von uns machen soll. Ja gerne! Doch dann merken wir, dass mit ihm etwas nicht  stimmt. Er sagt uns, dass er die Orientierung verloren hat und nicht weiß, wo und  wie es weitergeht. Gerne nehme ich die Mappe heraus und zeige ihm den Weg.  Beim Weitermarsch verdichten sich die Wolken. Kurz darauf regnet es.  Schnell ziehen wir die Regenkleidung an und erreichen noch halbwegs trocken die  nächste Hütte (Hotel). Leider ist kein Schlafplatz mehr frei.  Ohne vorherige Reservierung läuft hier nichts. Auch die unzähligen Zelte sind  bereits vergeben. Als einziger Ausweg bleibt, bis 22:00 Uhr zu warten und zu  hoffen, dass jemand seine Buchung nicht wahrnimmt.

Parque Nacional Torres del Paine Campamento im Torres del Paine
Im Torres del Paine Im Torres del Paine

2014-11-22 / 23 - Torres-Tour
 
Eine Deutsche ist uns mit ihrem Spanisch/Chilenisch eine wertvolle Hilfe.  Schließlich bekommen wir zu später Stunde doch noch ein Zimmer, anscheinend  sogar eine etwas komfortablere Suite für ungefähr € 120,-. Ich trau meinen Augen  nicht. Unser schwer erstandenes Schlafquartier umfasst 2 x 2 m und darin ist nur  ein Stockbett.  Wir können uns fast nicht umdrehen. Nach einer Dusche und in frischer Kleidung  fühlen wir uns dennoch richtig wohl und genießen die frischen Betten.  Zum Frühstück haben wir noch etwas Proviant. Außerdem bekommen wir Tee und  Kaffee.  Heute ist besonders schönes Wetter. Wir beschließen deshalb, doch noch eine  letzte Tour zum Glaciar Grey (Grey-Gletscher) zu unternehmen. Rundherum leuchten uns  frisch angezuckerte Berggipfel entgegen. Die Kulisse ist beeindruckend.  Wir sind etwas flott unterwegs und erreichen nach 1,5 Stunden einen tollen  Aussichtspunkt. Vor uns ist der riesige Gletscher, der bis in den Greysee  hineinreicht, und über uns kreisen zwei Andenkondore. Ganz beeindruckt kehren  wir zur Paine-Grande-Hütte zurück und überlegen das weitere Programm. Es ist  klar, dass wir bei all den Schwierigkeiten mit Essen und Quartier heute nach  Puerto Natales zurückkehren.

Im NP Torres del Paine Lago Grey und Glaciar Grey
Im Torres del Paine Lago Grey und Greygletscher

2014-11-23 - Torres - Puerto Natales
 
Mit einem Schnellboot (Katamaran) gehts von der Guarderia Paine Grande auf dem  Lago Pehoé nach Pudeto. Alles verläuft recht schnell. Ein Bus wartet bereits, so  fahren wir gleich nach Puerto Natales weiter.  Hier ist es einfach, eine gute, angemessene Unterkunft zu finden. Wir landen im  Hostel Erratic Rock II und es passt alles. Wir können auch wieder mit Zuhause  Kontakt aufnehmen. Für unsere weitere Reise versuchen wir, eine Unterkunft in  Puerto Varas zu finden. Schlussendlich bleibt es bei einer Anfrage. Auch einige  Kleidungsstücke  können wir waschen. Am Abend finden wir eine gemütliche Pizzeria, wo  wir lange mit einem Geschwisterpaar aus Minnesota (Mike und Sarah Neuburger)  beisammensitzen. Schließlich gesellen sich noch ein weiterer Amerikaner, ein  Franzose und ein Chilene zu uns.  Der Chilene erzählt uns, dass er Bergführer ist und gestern einen hohen  Politiker lange suchen musste. Nach einigen Überlegungen kommen wir drauf, dass  dies jener Mann war, dem wir anhand unseres Planes den Weg gezeigt hatten. Leider  ging er in die falsche Richtung, was wir aber nicht wissen konnten. Nachdem wir  einige Cervezas (Biere) konsumiert hatten, kehren wir ins Hostal zurück. Aus Puerto  Varas erhalten wir die Nachricht, dass dort mit dem Quartier alles in Ordnung  geht und dass sich der Quartierbetreiber schon recht auf uns freut, weil er ein  gebürtiger Laakirchner ist. So klein ist die Welt.

Hostel in Puerto Natales Puerto Natales und Seno Ultima Esperanza
Puerto Natales Puerto Natales

2014-11-24 - Puerto Natales
 
Im Erratic RockII-Hostal wird ein gutes, unseren Vorstellungen  entsprechendes Frühstück bereitet. Maria und ich erkunden heute die Innenstadt.  Lange queren wir Straße um Straße. Hauptsächlich sind Touristen unterwegs. Viele  Nächtigungsmöglichkeiten, Restaurants, Kaffeehäuser und Reisebüros säumen den  Weg. Die ganze Stadt besteht fast nur aus kleinen, einfachen Häusern.  Der Wind bläst uns heftig um die Ohren. Im kleinen Hafen liegt ein  die Navimag-Fähre Eden vor Anker. Wir besuchen ein interessantes Museum, in dem die  Geschichte und das Leben der Ureinwohner sowie die Erschließung der Region recht  aufschlussreich dargelegt wird.  Auf der Fläche von halb Österreich leben derzeit nur einige 10.000 Menschen.  Also pro km² nicht einmal ein Einwohner. Heute ist der Tourismus der wesentliche  Wirtschaftsfaktor. Nach einem langen Rundmarsch finden wir ein gutes Lokal und  speisen - wie könnte es anders sein - Fisch. Der späte Nachmittag verläuft  ruhig.  Nach einem Kaffeehausbesuch bereiten wir uns auf die Weiterreise vor und  erledigen Post / Mails / Blogg / WhatsApp usw. Am Abend starten wir einen  langen Rundgang in ein äußeres Stadtviertel. Interessant, wie hier - ganz billig  - kleine Haus-Hütten errichtet werden. Der Abend klingt gemütlich aus.  Draußen regnet es wieder.

Museum Puerto Natales, Ureinwohner Navimag-Fähre Eden
Museum in Puerto Natales NAVIMAG-Fähre Eden

2014-11-25 - Puerto Natales - Puerto Varas
 
Wir haben es nicht eilig. Erst um 11:00 Uhr verlassen wir das Hostal. Im Ort  vertreten wir uns noch etwas die Füße, bis wir im Busbahnhof ankommen und nach  einer Kaffee-Stärkung um 13:00 Uhr nach Punta Arenas zurückfahren.  Noch ist ein halbwegs gutes Wetter und so können wir die dreistündige Fahrt durch  das nun endlos weite Patagonien genießen. Am Flughafen in Punta Arenas essen wir  eine Kleinigkeit und warten eine Stunde länger als vorgesehen auf die  Weiterreise.  Mittlerweile weht draußen ein heftiger Sturm. Wir fürchten schon, hier bleiben zu  müssen. Doch dann gehts mit einem etwas mulmigen Gefühl doch los. Die ganze  Strecke sehen wir dichte Wolken unter uns. Kurz vor der Landung reißt es aber  auf und wir kommen gut in Puerto Montt herunter. Hier werden wir bereits  erwartet und direkt ins Quartier nach Puerto Varas gebracht.  Der Hostelbetreiber, Arvid Puschnig, (www.chilereisen.at) ein gebürtiger  Laakirchner, Jahrgang 1948, und sein Sohn Johannes, Jahrgang 1980,  Astronom, empfangen uns herzlich. Vom ersten Augenblick an fühlen wir uns fast wie daheim.  Bis lange nach Mitternacht tauschen wir Erfahrungen und Lebensberichte aus.

Fahrt durch die patagonische Steppe Andengipfel vom Flugzeug aus
Fahrt nach Punta Arenas Flug Punta Arenas - Puerto Montt

2014-11-26 - Puerto Varas
 
Puerto Varas am Lago Llanquihue  ist mit seinen 39.000 Einwohnern (2014) etwa dreimal so groß wie Gmunden  und bekanntes Touristenzentrum. Viele deutschsprachige Einwanderer haben sich  im 19. Jahrhundert hier niedergelassen. Der Süßwassersee ist der fünftgrößte See Südamerikas - ungefähr 30 x Traunsee. Gegenüber von unserem Zimmer sehen wir  an einem gegenüberliegenden Haus eine große Aufschrift "Deutscher Verein". Wir bleiben den ganzen Tag in der  Stadt. Die Gegend schaut fast wie im Alpenvorland aus. Nur der riesige  Vulkan Osorno sticht halt heraus.

Lago Llanquihue und Vulkan Osorno
Lago Llanquihue und Vulkan Osorno Puerto Varas - Hosteria Outsider

2014-11-27 - Parque Nacional Alerce Andino
 
Mit Arvid und Johannes starten wir um 10:00 Uhr in den kalten Nebelregenwald  Zuerst fahren wir nach Puerto Montt, dann dem Meer entlang und schließlich auf  einer 7 km langen, engen Schotterstraße zum Parque Nacional Alerce Andino.  Hier können wir eine einzigartige Naturvielfalt mit einem mehr als 3.000 Jahre  alten und über 40 m hohen Alerce-Baum bestaunen. Arvid erklärt uns viele Details  über die Flora des Parks. Gut vier  Stunden bleiben wir in dem ca. 400 km² großen  Naturjuwel.  Vor der Rückfahrt besuchen wir ein Restaurant und versuchen die chilenische  Nationalspeise Empanada. Kurzum, die im Fett herausgebackenen Käse-,  Schrimps-, Schinkentascherl schmecken ganz gut, liegen aber etwas schwer im  Magen. Wieder in der Hosteria Outsider zurück, besorgen wir noch einige Kleinigkeiten und  lassen den Tag gemütlich ausklingen.

Maria, Arvid, Johannes Alerce, Fitzroya cupressoides

Maria, Arvid und Johannes

3000 Jahre alte Alerce
Fitzroya Cupressoides

2014-11-28 - Puerto Montt - Fischmarkt
 
Wieder sind wir mit Arvid und Johannes unterwegs. Gemeinsam fahren wir zum  Fischmarkt nach Puerto Montt, wo viele Fisch- und Muschelspezialitäten sowie andere  Genussmittel angeboten werden. Lange gehen wir durch die relativ engen  Markthallen und staunen über die Reichhaltigkeit vieler für uns unbekannter  Meeresfrüchte. So nebenbei beobachten wir auch drei Seelöwen die sich vor uns im  Wasser tummeln.  Zu Mittag kehren wir dort in einem Restaurant ein und bekommen hervorragenden,  gegrillten Seehecht serviert. Nachmittags halten wir in der Hosteria Outsider eine lange Siesta  und bereiten uns auf die nächsten Reiseziele vor.

Fischmarkt in Puerto Montt Angelmó Sopa de Mariscos, Suppe mit Meeresfrüchten Hier gehts zu einem kleinen Reiseführer durch den Fischmarkt in Angelmo
Am Fischmarkt in
Puerto Montt Angelmó
Mahlzeit! Ein kleiner Führer durch den
Fischmarkt von chilereisen.at

2014-11-29 - Petrohué - am Fuße des Osorno
  Mit dem Autobus fahren wir zum 60 km entfernten Parque Nacional Vicente Perez  Rosales. Nachdem wir beim Parkranger alle Anmeldeformalitäten erledigt hatten, marschieren wir  den Sendero Paso Desolacion hinauf. Das heißt, dass wir den Vulkan Osorno von  Petrohue aus (am Lago Todos los Santos) halb umrunden.  Von der abwechslungsreichen Gegend sind wir sehr beeindruckt. Viele Berggipfel  sind noch schneebedeckt. Wir machen Fotos vom weiten Andenvorland in Richtung Pazifik; dem  riesigen Osornokegel, der fast 2600 m zwischen den Seen emporragt und der einzigartigen  Vegetation auf dem feinen Ascheboden. Nach der langen Wanderung rasten wir  schließlich auf einem kleinen Hügel. Insgesamt sind wir in 6 Stunden ca. 25  km und 1000 Höhenmeter unterwegs.  Wieder in der Hosteria Outsider zurück, plaudern wir noch lange mit Arvid.

Vulkan Osorno Weg zum Paso Desolación
Vulkan Osorno Weg zum Paso Desolación

2014-11-30 - Ensenada - Puerto Varas
  Irgendwann zu Mittag soll anscheinend ein Autobus nach Cochamó fahren. Heute  wollen wir zu einem kleinen Thermalbad am Rio Petrohué. Leider warten wir  vergeblich.  An Sonntagen weiß niemand genau, zu welcher Zeit der Bus fährt. Also meinen  wir, dass wir auf halber Strecke von Ensenada aus irgendwie weiterkommen.  Doch das ist nicht der Fall. Nach ca. 50 km stehen wir auf der Straße und kommen  nicht weiter.  Also marschieren wir einige Kilometer zurück und machen in Ensenada halt. Kurz  schauen wir zum Lago Llanquihue und essen dann in einem ansprechenden Lokal.  Nach der Stärkung nehmen wir den ersten Bus nach Puerto Varas zurück und legen  uns an den Strand. Zum Baden gehts noch nicht, obwohl sich einige schon im  kalten Wasser (ca. 17°C) tummeln.  Die Sonne und der warme Kiessand taugen uns. Nach einem Kaffeehausbesuch und  einem kleinen Einkauf sitzen wir am Abend noch lange mit Arvid in der Hosteria  beisammen und reden über Chile, unsere Lebensgeschichten usw. 

Nalca - Mammutblatt Puerto Varas, Kirche
Nalca - Mammutblatt Puerto Varas, Kirche

2014-12-01- Nueva Braunau - Llanquihue – Puerto Varas
 
Leider scheint heute Morgen wieder nicht die Sonne. Ursprünglich wollten wir  einen Ausflug mit Mountainbikes unternehmen. So wählen wir lieber den Bus und  fahren 7 km außerhalb von Puerto Varas zum Museum deutscher Einwanderer nach  Nueva Braunau.
  Vor ca. 150 Jahren sind viele Siedler hier gelandet. In einer alten umgebauten Scheune  wird anhand von Fotos, Kleidern, Alltagsgegenständen, Werkzeugen und vielerlei  alter Maschinen gezeigt, wie sich das Leben hier abgespielt hat. Grundsätzlich,  so  denke ich,  nicht viel anders als damals bei uns. Die Lebensbedingungen und der  Lebensstandard waren nicht schlecht, auch wenn alles mit Pioniergeist und viel  Arbeit verbunden war.  Eine nette Chilenin, Deutsche  in fünfter Generation, erklärt uns auf Englisch die alten  Schaustücke.  Interessant ist auch, dass der Museumsgründer 1984 das goldene  Verdienstabzeichen der Republik Österreich erhalten hat. 

Museum in Nueva Braunau Museum in Nueva Braunau
Museum in Nueva Braunau Im Museum

  Unsere nächste Tour führt uns nach Llanquihue. Wir spazieren am Strand, essen in  einem guten Restaurant und kaufen in einer fast "deutschen" Metzgerei feinen  "chilenischen" Leberkäse. Am Nachmittag können wir in Puerto Varas nach Tagen wieder die Sonne genießen. Nach sechs Nächtigungen in der Hosteria Outsider  verabschieden wir uns von Arvid und fahren mit einem Nachtbus nach Valparaiso.  Für die über 1000 km sind wir voraussichtlich 14 Stunden unterwegs.

2014-12-02 - Valparaíso
 
Obwohl der Komfort im Bus recht gut ist, schlafen wir auf den Liegesitzen doch  nicht so richtig gut. Etwas müde erreichen wir Valparaiso um 10 Uhr am  Vormittag. Nach einer längeren Suche finden wir, unter Mithilfe netter Chilenen,  das vorbestellte Zimmer im Hostal Costa Azul. Wir werden recht nett  empfangen und starten nach einer kurzen Rast eine Stadtbesichtigung.  Grundsätzlich hatten wir uns Valparaíso etwas sauberer vorgestellt. In der  Innenstadt tummeln sich eine Menge Leute. Wir gehen durch einen sommerlichen  Weihnachtsmarkt, lassen uns so manche Kost gut schmecken, marschieren lange die  Promenade entlang und beobachten Seelöwen, wie sie sich um einen Sonnenplatz  streiten. Auch unzählige Hunde laufen uns über den Weg. Am Abend freuen wir uns  auf ein ruhiges gemütliches Bett.

Valparaiso Valparaiso
Valparaiso Valparaiso

2014-12-03 - Viña del Mar - Valparaíso
 
Normalerweise hätten wir vom Zimmer aus eine tolle Sicht rund um die Meeresbucht  und auf das etwas unterhalb liegende Stadtzentrum von Valparaíso. Vormittags  verdeckt diese aber eine Nebel- bzw. Dunstschicht. Darum lassen wir uns Zeit und  fahren mit einem Bus in die nur 10 km entfernte Tourismusmetropole Viña del Mar.  Schnell kämpft sich dort die Sonne durch und wir können bei herrlichen  Verhältnissen mit einigen Aufenthalten den Strand bzw. die Küste entlang zurückwandern.  Am späten Nachmittag sind wir wieder im Quartier, relaxen und bereiten uns auf  die nächsten – unsere letzten - Reiseziele in Chile vor.

Viña del Mar Viña del Mar
Viña del Mar Viña del Mar

2014-12-04 - Valparaiso - Los Andes
 
Um 10:40 Uhr fährt der Bus nach Los Andes ab. Fast 3 Stunden sind wir unterwegs.  Vorerst brauchen wir ein Zimmer. Arvid hat uns in Puerto Varas geraten, es im  Hotel Los Andes zu versuchen. Ja, es klappt! Nach dem Mittagessen informieren wir uns über interessante Reiseangebote. Wir  sehen, dass es hier nur wenige Tourenmöglichkeiten gibt. So beschließen wir  kurzum, ein Auto zu mieten. Lange fragen wir uns durch, bis wir in der nahe gelegenen Stadt San Felipe einen Kleinwagen bekommen.  Im Internet lese ich zufällig etwas von der Hacienda Los Andes. Nur, diese  ist ungefähr 400 km weit weg. Nichtsdestotrotz fragen wir an, ob ein Zimmer  frei ist.  Im Hotelzimmer trinken wir vorm Einschlafen noch eine Cerveza. Da hören wir vom  Garten her jemanden in unserem Dialekt reden. Neugierig gehe ich hinunter und  komme mit drei Männern aus der Steiermark ins Gespräch. Sie sind bei der  Andritz Hydro beschäftigt und setzen ein Wasserkraftwerk in Betrieb. Ehe ich  es übersehe, steht schon ein Getränk für mich da und wir plaudern eine gute Weile  miteinander.

Plaza de Armas, Hauptplatz in Los Andes Unser Mietauto
Hauptplatz in Los Andes Unser Mietauto

2014-12-05 - Los Andes - Hacienda Los Andes
 
Neugierig schau ich am Morgen gleich nach, ob eine Antwort auf die Anfrage von  der Hacienda Los Andes eingelangt ist. Ja, es ist noch eine Suite frei.  Da im Internet (www.haciendalosandes.com) die Präsentation sehr verlockend ist,  machen wir uns gleich auf den Weg dorthin. Über 6 Stunden sind wir unterwegs, bis  wir die sehr entlegene Hacienda erreichen. Wir werden recht nett von einer  deutschen Praktikantin empfangen, obwohl sich hier alles grundsätzlich recht  „chilenisch“ verhält.  Vom Besitzer angefangen bis zu den Gästen; es arbeiten nur zwei deutsche Mädchen  hier. Alles ist sehr geschmackvoll hergerichtet und sauber. Sehr imposant - das  schmale, grüne Tal des Rio Hurtado, die hohen, schroffen Berge ringsum, das  Leben auf einer Hacienda (wenn auch  für Touristen hergerichtet), Fauna, Flora,  Geschichte und die gute Bewirtung. Für morgen planen wir eine ausgiebige  Wanderung. Wir werden sehen!

Hacienda bei Hurtado Tal des Río Hurtado
Hacienda Los Andes Tal des Río Hurtado

2014-12-06 - Atacama Wüstentrip
 
Nach einem reichlichen Frühstück überlegen wir, welche Tour wir heute  unternehmen wollen. Im Rucksack haben wir zwei Liter Wasser, Sonnenschutz,  Bekleidung, Fotoapparat und noch ein paar Kleinigkeiten. In der Hacienda  bekommen wir Wegbeschreibungen und los gehts. Wir wollen einem Berg in der  Nähe besteigen und rechnen mit maximal fünf Stunden Gehzeit bzw. 1000 Hm.  Immer wieder gehts auf und ab. Die Wege sind zum Großteil nicht markiert und so versuchen wir, uns markante  Punkte zu merken. Wir marschieren 2, 3 Stunden über 1000, 1200, 1500 Hm. Der  Anstieg hört nicht auf und nach 4,5 Stunden und über 1700 Hm geben wir auf. Der  Gipfel ist uns zu hoch die Wasserreserven werden schon merklich weniger. Am  Rückweg steht die Sonne hoch über uns. Es wird merklich anstrengender zu gehen  und den richtigen Weg zu finden. Total ausgetrocknet erreichen wir nach fast 8  Stunden endlich die Hacienda.  Schnell greifen wir nach Früchten und trinken und trinken. In Summe eine  schöne, beeindruckende, aber auch anstrengende Tour. Am Abend sitzen wir mit  einem chilenischen Paar beisammen und unterhalten uns recht angenehm. Mit einer  Schweizerin komme ich auch zufällig ins Gespräch. Sie ist mit einem Steirer aus  Deutschlandsberg verheiratet. Beide betreiben mit ihren drei Kindern eine  Hacienda hier in der Nähe. (www.timeout-chile.com). Mit Günter Theil plaudere  ich über Skype noch eine Weile.

Quisco, Echinopsis chiloensis Tal des Río Hurtado

Quisco, Echinopsis chiloensis

Tal des Río Hurtado

2014-12-07 - Entlang des Rio Hurtado
 
Am Morgen sitzen wir wieder mit dem chilenischen Paar an einem Tisch und  bekommen einige Tipps für die weitere Reise. Der Großteil der rund 15 Gäste  macht heute einen Reitausflug. Maria und ich versuchen, einen Weg den Fluss  entlang zu finden. Da sich kein vernünftiger zeigt, gehen wir ca. 7 km zum  kleinen Ort Hurtado.  Wir kommen an einigen Hütten, Obstgärten und Schafweiden vorbei. Rundum kahle  Steine und inmitten der grüne Streifen entlang des Rio Hurtado. Auf der  staubigen Straße begegnen uns nur wenige Fahrzeuge. Heute, am Sonntag, ist da  gar nichts los. Im Ort angekommen, kaufen wir Getränke und machen eine  gemütliche Kaffee-Kuchen-Jause. Um 14 Uhr steht die Sonne wieder fast genau über uns.  Der Rückweg wird etwas mühsam, aber sonst sind wir guter Dinge.  Bevor wir die Hacienda erreichen, hören wir vom Fluss her Stimmen. Wir gehen  diesen nach und entdecken einen schönen Badeplatz, wo man auch ein paar  Schwimmtempos machen kann. Diese Chance lassen wir uns nicht entgehen, obwohl  das Wasser etwas frisch ist. Den restlichen Nachmittag halten wir Siesta in der  Hacienda.  Am Abend sitzen wir noch lange mit den Tischfreunden beisammen, betrachten den  riesigen Sternenhimmel und warten, bis der Mond aufgeht.

Valle Hurtado Bad im Río Hurtado
Valle Hurtado Bad im Río Hurtado

2014-12-08 - Hacienda Los Andes - Ovalle - Los Andes
 
Nach einem netten Abschied von den Leuten in der Hacienda gehts wieder  heimwärts. Lange fahren wir das Tal des Rio Hurtado hinaus. Ca. 1,5 Stunden  brauchen wir für 70 km nach Ovalle. In einem Großkaufhaus stellen wir das Auto  ab und schauen ins Stadtzentrum. Nach einer kleinen Stärkung gehts dann weiter.  Vor uns liegen noch mehr als 370 km.  Die Hitze drückt und wir haben im Auto keine Klimaanlage. Schließlich erreichen  wir nach 8 Stunden Los Andes. Schnell beziehen wir erneut ein Zimmer im Hotel  Los Andes.  Wir treffen auch wieder die zwei Monteure von Andritz Hydro, mit denen wir ein  Erfrischungsbier trinken. Weiter schauen wir ins Zentrum, gehen in die Kirche,  besorgen uns Geld und kaufen noch Kleinigkeiten ein.

Windenergie in Chile Im Hotel Los Andes
Windenergie in Chile Im Hotel Los Andes

2014-12-09 - Los Andes - Portillo
 
Schön langsam kommen wir in Heimfahrtsstimmung. Als letzte Attraktion fahren wir  über eine steile Passstraße zum über 3000 m hoch liegenden Skizentrum Portillo  hinauf.  Vorm Grenzübergang nach Argentinien drehen wir um und trinken einen Kaffee im  Hotel Portillo. Im Winter - Juli/August - kostet hier ein Zimmer mit Liftkarte  an die € 3500,- pro Woche pro Person. Wir sehen vor uns noch schneebedeckte Berge und den Bergsee Laguna del Inka.  Hier hat auch schon einmal eine Ski-WM stattgefunden. In unserer Ski-Sommerpause  trainieren oft Nationalteams (A, CN, I, USA und andere) an den steilen Hängen. Ja, wir  fühlen uns fast wie Zuhause. Bei der Rückfahrt halten wir immer wieder für  Fotopausen. Es gibt viel zu betrachten: Berge, Schluchten, Kraftwerke,  Straßenführung, Schwerverkehr, eigenartige Verkehrszeichen uvm.  Mittags kehren wir in Los Andes beim Jumbo (Supermarktkette in Chile) ein und genießen noch  einmal den Sommertag am Pool im Hotel Los Andes. Am Abend bringen wir das Auto  nach San Felipe zurück und machen einen längeren Rundgang.

Hotel Portillo Bei Los Andes
Hotel Portillo Bei Los Andes

2014-12-10 - Los Andes - Santiago - Heimflug
 
Den Vormittag bleiben wir noch im Hotel. Wir halten in Los Andes noch Mittag und  kehren dann mit einem Bus nach Santiago zurück. Unser Heimflug startet um 23 Uhr  Ortszeit.

2014-12-11 - Heimreise
 
Nach all den vielen schönen, interessanten  Eindrücken und Erlebnissen hier in Chile freuen wir uns schon RIESIG auf  Zuhause.  Adios y Hasta Luego!
Wir kommen um 22:10 Uhr in München an, wo uns Josef bereits erwartet.

Danke - für die gute Zeit bei euch in Chile!
Gracias por los buenos  momentos con  Usted en Chile!

 

Ihr preiswertes gemütliches Urlaubsdomizil, Hosteria Outsider, Arvid Puschnig, San Bernardo 318, Puerto Varas, Chile, Tel. 0056 (0)65 2231056

©Fotos: Maria und Josef Loderbauer, Pinsdorf, Austria, Impressum