2014-Reisen-Maria-Josef-Chile | |||
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Maria
und Josef auf Tour durch das vorweihnachtliche Chile Ein Bericht von einer Chilereise auf eigene Faust vom 15.November bis 11. Dezember 2014 |
Amtssprache: Spanisch |
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Hauptstadt: Santiago de Chile | ||
Staatsform: Republik | ||
Regierungssystem: Präsidentielle Demokratie | ||
Regierungschef: Präsidentin Michelle Bachelet (seit 2014) | ||
Fläche: 755.696 km² | ||
Länge:4300 km in Nord-Süd-Richtung | ||
Einwohnerzahl: 16,6 Mio (2013) | ||
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner pro km² | ||
Bevölkerungsentwicklung: +0,91 % pro Jahr | ||
Bruttoinlandsprodukt: BIP/Einw $ 17.222 | ||
Währung: Chilenischer Peso (1€ = 678 CLP Stand April 2015) |
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Unabhängigkeit: 12. Februar 1818 (von Spanien anerkannt) | ||
Wahlspruch: |
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Auf geht's
JA! Momentan sitzen wir noch mit den Schi-Bauers und Loder-Bachers beisammen.
Therese bringt uns in einer halben Stunde nach Attnang-Puchheim. So gegen
Mitternacht müssten wir am Münchner Flughafen ankommen. Ab 7:30 Uhr geht's über
Madrid nach Santiago de Chile. Wenn alles klappt kommen wir um 21:30 Uhr
Ortszeit (+ 4 Std.) an.
Hasta luego con muchos besos Maria y José.
2014-11-16 - Santiago de Chile - Anreise
Die Nacht am Flughafen in München ist recht unruhig. Dauernd werden wir geweckt,
ein richtiges Schlafen kommt nicht zustande. Um 5:30 Uhr checken wir ein und
um 7:30 Uhr starten wir nach Madrid. Zum Umsteigen bleibt in Madrid nicht viel
Zeit.
Knapp, aber gerade noch rechtzeitig, kommen wir weiter. 14 lange Stunden
sitzen wir halb dösend und viel essend in der 49-sten und letzten Reihe des
Iberia-Fliegers. Endlich um 21:30 Uhr Ortszeit (-4 Std.gegenüber Österreich) erreichen wir SANTIAGO
DE CHILE. Bis wir ins vorgebuchte Zimmer kommen, wird es Mitternacht. Zuhause
ist es bereits 4 Uhr morgens.
Alles ist recht ungepflegt und grausig. Maria will am liebsten gar nicht
bleiben. Gute Nacht!
2014-11-17 – Santiago de Chile
Oft drehen wir uns in den Betten um, bis wir bereits um 6:30 Uhr aufspringen. Uns ist klar:
Wir brauchen eine bessere Unterkunft. Das Wetter bzw. das Klima ist wie bei uns im
Sommer
- angenehm warm. Nach einer Erfrischung unter der Dusche frühstücken wir und suchen im Internet
etwas Passendes. Ja! Alles klappt wunderbar. Wir finden ein nettes, halbwegs günstiges, sauberes Apartment im 15. Stock im Zentrum.
2014-11-18 – Santiago de Chile
Heute können wir einmal so richtig ausschlafen. Bei der LAN-Fluggesellschaft
buchen wir zwei Flüge nach Punta Arenas und Puerto Montt. Ein langer Spaziergang
führt uns auf den Aussichtsberg San Cristobal. Rundum ein schöner Tag.
Übrigens, die Leute hier sind nicht aufdringlich, sondern überaus freundlich
und hilfsbereit.
2014-11-19 - Punta Arenas
Schon um 3:15 Uhr stehen wir auf. Unser Flieger startet bereits um 5:45 Uhr.
Alles klappt wunderbar und wir landen um 9:00 Uhr in Punta Arenas
(Südpatagonien). Schnell finden wir ein nettes Hostal. Nach einem Brunch ruhen
wir uns etwas aus, bevor wir die 130.000-Einwohner-Stadt, Land und Leute
erkunden. Zuerst starten wir in Richtung Meer - sprich Magellanstraße. Wir
kommen an
vielen Villen, einem kleinen Fischmarkt, mehreren
Strickwaren-Geschäften und einem zehnstöckigen Hotel vorbei. Am Hafen hat neben den
Fischerbooten auch ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Das Meer wirkt nicht recht
einladend - kalt und trüb. Beinahe jede Straße in der City durchqueren wir, bis
wir schließlich in einem verlockenden Fischrestaurant landen. Alles schmeckt
hervorragend, nur ist es etwas viel.
Für morgen buchen wir eine Fahrt zu einer Pinguin-Insel und für übermorgen die
Busfahrt nach Puerto Natales. Abends ist's im Hostal bei Sonnenschein noch
recht gemütlich.
PS: Das Klima / die Temperaturen sind ungefähr wie bei uns jetzt im November.
Es ist den ganzen Tag hell und immer weht eine starke Brise.
2014-11-20 - Punta Arenas - Isla Magdalena
Gut ausgeschlafen starten wir nach einem recht umfangreichen Frühstück zu
den Pinguinen auf die Isla Magdalena. Vorerst geht's mit dem Taxi zum Hafen
und dann mit dem Schiff zwei Stunden auf der Magellanstraße zur Vogelinsel.
Während der Fahrt treffen wir einige Deutsche mit denen wir unsere
Reiseerfahrungen austauschen.
Die Insel gehört zu den ältesten Naturschutzparks Chiles. Für die Touristen wird
alles recht schön präsentiert. Es brüten hier zurzeit 60.000 Magellanpinguine
neben vielen gefräßigen Möwen.
Wieder im Hafen in Punta Arenas zurück, geht´s dieses Mal den langen Weg zu Fuß
ins Zentrum. Nach einigen Reisevorbereitungen für die kommenden Tage im Nationalpatk
Torres del Paine begeben wir uns bald zur Ruhe.
2014-11-21 - Anreise Torres del Paine
Wie angekündigt, ist das Wetter heute nicht besonders. Also ein idealer
Anreisetag. Vorerst genießen wir aber noch das recht ausgiebige Frühstück. Ab
9:00 Uhr sitzen wir 3 Stunden beengt im Bus nach Puerto Natales. Dann warten wir
bis 14:30 Uhr, bis es zu den Torres weitergeht. Soweit klappt alles und um ca.
17:00 Uhr erreichen wir den Zielpunkt, die Portería Laguna Amarga. Hier werden wir
über die Verhaltensregeln im Naturschutzpark eingeweiht und dürfen € 23
Eintrittsgebühr bezahlen. Mit einem dritten Bus geht's schließlich weiter bis zur
Hosteria Las Torres. Maria und ich starten gleich zum Refugio Chileno.
Leider bekommen wir als Schlafmöglichkeit nur ein Zelt zugewiesen.
Da wir nach einer kleinen Stärkung noch gut 2,5 Stunden Zeit haben, versuchen
wir, bereits am Abend den Torres-del-Paine-Aussichtspunkt (Mirador Torres del
Paine) zu erklimmen.
Wir sind hurtig unterwegs, kommen jedoch aufgrund der Wetterbedingungen (Gipfel
sind im Nebel) und der hereinbrechenden Nacht nicht ganz hinauf. Dennoch können
wir kurz - dicht vor uns - die Torrestürme erblicken. Die Nacht im Zelt ist kalt
und hart.
2014-11-22 - Torres-Tour
Schon um 6:30 Uhr reißt es mich auf. Draußen regnet es. Obwohl wir fürs Zelt
und einige Brote mit Butter mehr als € 80,- bezahlen, gibts kein Frühstück.
Alles hier ist unverschämt teuer. Ein einfaches Abendessen kostet z.B. mehr als
€ 40,-.
Maria und ich wandern deshalb bereits - allen voran - um 8:00 Uhr zum Refugio
Los Cuernos weiter. Der Weg ist recht imposant.
Auf der einen Seite die schroffen Berge, auf der anderen Seite das weite Vorland und dazwischen unzählige Seen. Büsche blühen herrlich rot und die Wiesen spiegeln eine frühlingshafte Vielfalt. 3,5 Stunden sind wir unterwegs, bis wir die Hütte erreichen. Leider gibts zur Stärkung wieder nur Brot mit Butter. Nun heißt es wieder 3,5 Stunden zur Guarderia Paine Grande zu wandern. Bei einem schönen Aussichtspunkt bleiben wir stehen. Ein Mann fragt uns, ob er ein Foto von uns machen soll. Ja gerne! Doch dann merken wir, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Er sagt uns, dass er die Orientierung verloren hat und nicht weiß, wo und wie es weitergeht. Gerne nehme ich die Mappe heraus und zeige ihm den Weg. Beim Weitermarsch verdichten sich die Wolken. Kurz darauf regnet es. Schnell ziehen wir die Regenkleidung an und erreichen noch halbwegs trocken die nächste Hütte (Hotel). Leider ist kein Schlafplatz mehr frei. Ohne vorherige Reservierung läuft hier nichts. Auch die unzähligen Zelte sind bereits vergeben. Als einziger Ausweg bleibt, bis 22:00 Uhr zu warten und zu hoffen, dass jemand seine Buchung nicht wahrnimmt.
2014-11-22 / 23 - Torres-Tour
Eine Deutsche ist uns mit ihrem Spanisch/Chilenisch eine wertvolle Hilfe.
Schließlich bekommen wir zu später Stunde doch noch ein Zimmer, anscheinend
sogar eine etwas komfortablere Suite für ungefähr € 120,-. Ich trau meinen Augen
nicht. Unser schwer erstandenes Schlafquartier umfasst 2 x 2 m und darin ist nur
ein Stockbett.
Wir können uns fast nicht umdrehen. Nach einer Dusche und in frischer Kleidung
fühlen wir uns dennoch richtig wohl und genießen die frischen Betten.
Zum Frühstück haben wir noch etwas Proviant. Außerdem bekommen wir Tee und
Kaffee.
Heute ist besonders schönes Wetter. Wir beschließen deshalb, doch noch eine
letzte Tour zum Glaciar Grey (Grey-Gletscher) zu unternehmen. Rundherum leuchten uns
frisch angezuckerte Berggipfel entgegen. Die Kulisse ist beeindruckend.
Wir sind etwas flott unterwegs und erreichen nach 1,5 Stunden einen tollen
Aussichtspunkt. Vor uns ist der riesige Gletscher, der bis in den Greysee
hineinreicht, und über uns kreisen zwei Andenkondore. Ganz beeindruckt kehren
wir zur Paine-Grande-Hütte zurück und überlegen das weitere Programm. Es ist
klar, dass wir bei all den Schwierigkeiten mit Essen und Quartier heute nach
Puerto Natales zurückkehren.
2014-11-23 - Torres - Puerto Natales
Mit einem Schnellboot (Katamaran) gehts von der Guarderia Paine Grande auf dem
Lago Pehoé nach Pudeto. Alles verläuft recht schnell. Ein Bus wartet bereits, so
fahren wir gleich nach Puerto Natales weiter.
Hier ist es einfach, eine gute, angemessene Unterkunft zu finden. Wir landen im
Hostel Erratic Rock II und es passt alles. Wir können auch wieder mit Zuhause
Kontakt aufnehmen. Für unsere weitere Reise versuchen wir, eine Unterkunft in
Puerto Varas zu finden. Schlussendlich bleibt es bei einer Anfrage. Auch einige
Kleidungsstücke können wir waschen. Am Abend finden wir eine gemütliche Pizzeria, wo
wir lange mit einem Geschwisterpaar aus Minnesota (Mike und Sarah Neuburger)
beisammensitzen. Schließlich gesellen sich noch ein weiterer Amerikaner, ein
Franzose und ein Chilene zu uns.
Der Chilene erzählt uns, dass er Bergführer ist und gestern einen hohen
Politiker lange suchen musste. Nach einigen Überlegungen kommen wir drauf, dass
dies jener Mann war, dem wir anhand unseres Planes den Weg gezeigt hatten. Leider
ging er in die falsche Richtung, was wir aber nicht wissen konnten. Nachdem wir
einige Cervezas (Biere) konsumiert hatten, kehren wir ins Hostal zurück. Aus Puerto
Varas erhalten wir die Nachricht, dass dort mit dem Quartier alles in Ordnung
geht und dass sich der Quartierbetreiber schon recht auf uns freut, weil er ein
gebürtiger Laakirchner ist. So klein ist die Welt.
2014-11-24 - Puerto Natales
Im Erratic RockII-Hostal wird ein gutes, unseren Vorstellungen
entsprechendes Frühstück bereitet. Maria und ich erkunden heute die Innenstadt.
Lange queren wir Straße um Straße. Hauptsächlich sind Touristen unterwegs. Viele
Nächtigungsmöglichkeiten, Restaurants, Kaffeehäuser und Reisebüros säumen den
Weg. Die ganze Stadt besteht fast nur aus kleinen, einfachen Häusern.
Der Wind bläst uns heftig um die Ohren. Im kleinen Hafen liegt ein die
Navimag-Fähre Eden vor Anker. Wir besuchen ein interessantes Museum, in dem die
Geschichte und das Leben der Ureinwohner sowie die Erschließung der Region recht
aufschlussreich dargelegt wird.
Auf der Fläche von halb Österreich leben derzeit nur einige 10.000 Menschen.
Also pro km² nicht einmal ein Einwohner. Heute ist der Tourismus der wesentliche
Wirtschaftsfaktor. Nach einem langen Rundmarsch finden wir ein gutes Lokal und
speisen - wie könnte es anders sein - Fisch. Der späte Nachmittag verläuft
ruhig.
Nach einem Kaffeehausbesuch bereiten wir uns auf die Weiterreise vor und
erledigen Post / Mails / Blogg / WhatsApp usw. Am Abend starten wir einen
langen Rundgang in ein äußeres Stadtviertel. Interessant, wie hier - ganz billig
- kleine Haus-Hütten errichtet werden. Der Abend klingt gemütlich aus.
Draußen regnet es wieder.
2014-11-25 - Puerto Natales - Puerto Varas
Wir haben es nicht eilig. Erst um 11:00 Uhr verlassen wir das Hostal. Im Ort
vertreten wir uns noch etwas die Füße, bis wir im Busbahnhof ankommen und nach
einer Kaffee-Stärkung um 13:00 Uhr nach Punta Arenas zurückfahren.
Noch ist ein halbwegs gutes Wetter und so können wir die dreistündige Fahrt durch
das nun endlos weite Patagonien genießen. Am Flughafen in Punta Arenas essen wir
eine Kleinigkeit und warten eine Stunde länger als vorgesehen auf die
Weiterreise.
Mittlerweile weht draußen ein heftiger Sturm. Wir fürchten schon, hier bleiben zu
müssen. Doch dann gehts mit einem etwas mulmigen Gefühl doch los. Die ganze
Strecke sehen wir dichte Wolken unter uns. Kurz vor der Landung reißt es aber
auf und wir kommen gut in Puerto Montt herunter. Hier werden wir bereits
erwartet und direkt ins Quartier nach Puerto Varas gebracht.
Der Hostelbetreiber, Arvid Puschnig, (www.chilereisen.at) ein gebürtiger
Laakirchner, Jahrgang 1948, und sein Sohn Johannes, Jahrgang 1980,
Astronom, empfangen uns herzlich. Vom ersten Augenblick an fühlen wir uns fast wie
daheim.
Bis lange nach Mitternacht tauschen wir Erfahrungen und Lebensberichte aus.
2014-11-26 - Puerto Varas
Puerto Varas am Lago Llanquihue ist mit seinen 39.000 Einwohnern (2014)
etwa dreimal so groß wie Gmunden
und bekanntes Touristenzentrum. Viele deutschsprachige Einwanderer haben sich
im 19. Jahrhundert hier niedergelassen. Der Süßwassersee ist der fünftgrößte
See Südamerikas - ungefähr 30 x Traunsee. Gegenüber von unserem Zimmer sehen wir
an einem gegenüberliegenden Haus eine große Aufschrift "Deutscher Verein". Wir bleiben den ganzen Tag in der
Stadt. Die Gegend schaut fast wie im Alpenvorland aus. Nur der riesige
Vulkan Osorno sticht halt heraus.
2014-11-27 - Parque Nacional Alerce Andino
Mit Arvid und Johannes starten wir um 10:00 Uhr in den kalten
Nebelregenwald
Zuerst fahren wir nach Puerto Montt, dann dem Meer entlang und schließlich auf
einer 7 km langen, engen Schotterstraße zum Parque Nacional Alerce
Andino.
Hier können wir eine einzigartige Naturvielfalt mit einem mehr als 3.000 Jahre
alten und über 40 m hohen Alerce-Baum bestaunen. Arvid erklärt uns viele Details
über die Flora des Parks. Gut vier Stunden bleiben wir in dem ca. 400 km² großen
Naturjuwel.
Vor der Rückfahrt besuchen wir ein Restaurant und versuchen die chilenische
Nationalspeise Empanada. Kurzum, die im Fett herausgebackenen Käse-,
Schrimps-, Schinkentascherl schmecken ganz gut, liegen aber etwas schwer im
Magen. Wieder in der Hosteria Outsider zurück, besorgen wir noch einige Kleinigkeiten und
lassen den Tag gemütlich ausklingen.
2014-11-28 - Puerto Montt - Fischmarkt
Wieder sind wir mit Arvid und Johannes unterwegs. Gemeinsam fahren wir zum
Fischmarkt nach Puerto Montt, wo viele Fisch- und Muschelspezialitäten sowie andere
Genussmittel angeboten werden. Lange gehen wir durch die relativ engen
Markthallen und staunen über die Reichhaltigkeit vieler für uns unbekannter
Meeresfrüchte. So nebenbei beobachten wir auch drei Seelöwen die sich vor uns im
Wasser tummeln.
Zu Mittag kehren wir dort in einem Restaurant ein und bekommen hervorragenden,
gegrillten Seehecht serviert. Nachmittags halten wir in der Hosteria Outsider eine lange Siesta
und bereiten uns auf die nächsten Reiseziele vor.
Am Fischmarkt in Puerto Montt Angelmó |
Mahlzeit! | Ein
kleiner Führer durch den Fischmarkt von chilereisen.at |
2014-11-29 - Petrohué - am Fuße des Osorno
Mit dem Autobus fahren wir zum 60 km entfernten Parque Nacional Vicente Perez
Rosales. Nachdem wir beim Parkranger alle Anmeldeformalitäten erledigt hatten, marschieren wir
den Sendero Paso Desolacion hinauf. Das heißt, dass wir den Vulkan Osorno von
Petrohue aus (am Lago Todos los Santos) halb umrunden.
Von der abwechslungsreichen Gegend sind wir sehr beeindruckt. Viele Berggipfel
sind noch schneebedeckt. Wir machen Fotos vom weiten Andenvorland in Richtung Pazifik;
dem
riesigen Osornokegel, der fast 2600 m zwischen den Seen emporragt und der einzigartigen
Vegetation auf dem feinen Ascheboden. Nach der langen Wanderung rasten wir
schließlich auf einem kleinen Hügel. Insgesamt sind wir in 6 Stunden ca. 25
km und 1000 Höhenmeter unterwegs.
Wieder in der Hosteria Outsider zurück, plaudern wir noch lange mit Arvid.
2014-11-30 - Ensenada - Puerto Varas
Irgendwann zu Mittag soll anscheinend ein Autobus nach Cochamó fahren. Heute
wollen wir zu einem kleinen Thermalbad am Rio Petrohué. Leider warten wir
vergeblich.
An Sonntagen weiß niemand genau, zu welcher Zeit der Bus fährt. Also meinen
wir, dass wir auf halber Strecke von Ensenada aus irgendwie weiterkommen.
Doch das ist nicht der Fall. Nach ca. 50 km stehen wir auf der Straße und kommen
nicht weiter.
Also marschieren wir einige Kilometer zurück und machen in Ensenada halt. Kurz
schauen wir zum Lago Llanquihue und essen dann in einem ansprechenden Lokal.
Nach der Stärkung nehmen wir den ersten Bus nach Puerto Varas zurück und legen
uns an den Strand. Zum Baden gehts noch nicht, obwohl sich einige schon im
kalten Wasser (ca. 17°C) tummeln.
Die Sonne und der warme Kiessand taugen uns. Nach einem Kaffeehausbesuch und
einem kleinen Einkauf sitzen wir am Abend noch lange mit Arvid in der Hosteria
beisammen und reden über Chile, unsere Lebensgeschichten usw.
2014-12-01- Nueva Braunau - Llanquihue – Puerto Varas
Leider scheint heute Morgen wieder nicht die Sonne. Ursprünglich wollten wir
einen Ausflug mit Mountainbikes unternehmen. So wählen wir lieber den Bus und
fahren 7 km außerhalb von Puerto Varas zum Museum deutscher Einwanderer nach
Nueva Braunau.
Vor ca. 150 Jahren sind viele Siedler hier gelandet. In einer alten
umgebauten Scheune
wird anhand von Fotos, Kleidern, Alltagsgegenständen, Werkzeugen und vielerlei
alter Maschinen gezeigt, wie sich das Leben hier abgespielt hat. Grundsätzlich,
so
denke ich, nicht viel anders als damals bei uns. Die Lebensbedingungen und der
Lebensstandard waren nicht schlecht, auch wenn alles mit Pioniergeist und viel
Arbeit verbunden war.
Eine nette Chilenin, Deutsche in fünfter Generation, erklärt uns auf Englisch die alten
Schaustücke.
Interessant ist auch, dass der Museumsgründer 1984 das goldene
Verdienstabzeichen der Republik Österreich erhalten hat.
Unsere nächste Tour führt uns nach Llanquihue. Wir spazieren am Strand, essen in
einem guten Restaurant und kaufen in einer fast "deutschen" Metzgerei feinen
"chilenischen" Leberkäse. Am Nachmittag können wir in Puerto Varas nach Tagen wieder die Sonne genießen. Nach
sechs Nächtigungen in der
Hosteria Outsider
verabschieden wir uns von Arvid und fahren mit einem Nachtbus nach Valparaiso.
Für die über 1000 km sind wir voraussichtlich 14 Stunden unterwegs.
2014-12-02 - Valparaíso
Obwohl der Komfort im Bus recht gut ist, schlafen wir auf den Liegesitzen doch
nicht so richtig gut. Etwas müde erreichen wir Valparaiso um 10 Uhr am
Vormittag. Nach einer längeren Suche finden wir, unter Mithilfe netter Chilenen,
das vorbestellte Zimmer im Hostal Costa Azul. Wir werden recht nett
empfangen und starten nach einer kurzen Rast eine Stadtbesichtigung.
Grundsätzlich hatten wir uns Valparaíso etwas sauberer vorgestellt. In der
Innenstadt tummeln sich eine Menge Leute. Wir gehen durch einen sommerlichen
Weihnachtsmarkt, lassen uns so manche Kost gut schmecken, marschieren lange die
Promenade entlang und beobachten Seelöwen, wie sie sich um einen Sonnenplatz
streiten. Auch unzählige Hunde laufen uns über den Weg. Am Abend freuen wir uns
auf ein ruhiges gemütliches Bett.
2014-12-03 - Viña del Mar - Valparaíso
Normalerweise hätten wir vom Zimmer aus eine tolle Sicht rund um die Meeresbucht
und auf das etwas unterhalb liegende Stadtzentrum von Valparaíso. Vormittags
verdeckt diese aber eine Nebel- bzw. Dunstschicht. Darum lassen wir uns Zeit und
fahren mit einem Bus in die nur 10 km entfernte Tourismusmetropole Viña del Mar.
Schnell kämpft sich dort die Sonne durch und wir können bei herrlichen
Verhältnissen mit einigen Aufenthalten den Strand bzw. die Küste entlang zurückwandern.
Am späten Nachmittag sind wir wieder im Quartier, relaxen und bereiten uns auf
die nächsten – unsere letzten - Reiseziele in Chile vor.
2014-12-04 - Valparaiso - Los Andes
Um 10:40 Uhr fährt der Bus nach Los Andes ab. Fast 3 Stunden sind wir unterwegs.
Vorerst brauchen wir ein Zimmer. Arvid hat uns in Puerto Varas geraten, es im
Hotel Los Andes zu versuchen. Ja, es klappt! Nach dem Mittagessen informieren wir uns über interessante Reiseangebote. Wir
sehen, dass es hier nur wenige Tourenmöglichkeiten gibt. So beschließen wir
kurzum, ein Auto zu mieten. Lange fragen wir uns durch, bis wir in der nahe gelegenen Stadt San Felipe einen Kleinwagen bekommen.
Im Internet lese ich zufällig etwas von der Hacienda Los Andes. Nur, diese
ist ungefähr 400 km weit weg. Nichtsdestotrotz fragen wir an, ob ein Zimmer
frei ist.
Im Hotelzimmer trinken wir vorm Einschlafen noch eine Cerveza. Da hören wir vom
Garten her jemanden in unserem Dialekt reden. Neugierig gehe ich hinunter und
komme mit drei Männern aus der Steiermark ins Gespräch. Sie sind bei der
Andritz Hydro beschäftigt und setzen ein Wasserkraftwerk in Betrieb. Ehe ich
es übersehe, steht schon ein Getränk für mich da und wir plaudern eine gute Weile
miteinander.
2014-12-05 - Los Andes - Hacienda Los Andes
Neugierig schau ich am Morgen gleich nach, ob eine Antwort auf die Anfrage von
der Hacienda Los Andes eingelangt ist. Ja, es ist noch eine Suite frei.
Da im Internet (www.haciendalosandes.com) die Präsentation sehr verlockend ist,
machen wir uns gleich auf den Weg dorthin. Über 6 Stunden sind wir unterwegs, bis
wir die sehr entlegene Hacienda erreichen. Wir werden recht nett von einer
deutschen Praktikantin empfangen, obwohl sich hier alles grundsätzlich recht
„chilenisch“ verhält.
Vom Besitzer angefangen bis zu den Gästen; es arbeiten nur zwei deutsche Mädchen
hier. Alles ist sehr geschmackvoll hergerichtet und sauber. Sehr imposant - das
schmale, grüne Tal des Rio Hurtado, die hohen, schroffen Berge ringsum, das
Leben auf einer Hacienda (wenn auch für Touristen hergerichtet), Fauna, Flora,
Geschichte und die gute Bewirtung. Für morgen planen wir eine ausgiebige
Wanderung. Wir werden sehen!
2014-12-06 - Atacama Wüstentrip
Nach einem reichlichen Frühstück überlegen wir, welche Tour wir heute
unternehmen wollen. Im Rucksack haben wir zwei Liter Wasser, Sonnenschutz,
Bekleidung, Fotoapparat und noch ein paar Kleinigkeiten. In der Hacienda
bekommen wir Wegbeschreibungen und los gehts. Wir wollen einem Berg in der
Nähe besteigen und rechnen mit maximal fünf Stunden Gehzeit bzw. 1000 Hm.
Immer wieder gehts auf und ab. Die Wege sind zum Großteil nicht markiert und so versuchen wir, uns markante
Punkte zu merken. Wir marschieren 2, 3 Stunden über 1000, 1200, 1500 Hm. Der
Anstieg hört nicht auf und nach 4,5 Stunden und über 1700 Hm geben wir auf. Der
Gipfel ist uns zu hoch die Wasserreserven werden schon merklich weniger. Am
Rückweg steht die Sonne hoch über uns. Es wird merklich anstrengender zu gehen
und den richtigen Weg zu finden. Total ausgetrocknet erreichen wir nach fast 8
Stunden endlich die Hacienda.
Schnell greifen wir nach Früchten und trinken und trinken. In Summe eine
schöne, beeindruckende, aber auch anstrengende Tour. Am Abend sitzen wir mit
einem chilenischen Paar beisammen und unterhalten uns recht angenehm. Mit einer
Schweizerin komme ich auch zufällig ins Gespräch. Sie ist mit einem Steirer aus
Deutschlandsberg verheiratet. Beide betreiben mit ihren drei Kindern eine
Hacienda hier in der Nähe. (www.timeout-chile.com). Mit Günter Theil plaudere
ich über Skype noch eine Weile.
2014-12-07 - Entlang des Rio Hurtado
Am Morgen sitzen wir wieder mit dem chilenischen Paar an einem Tisch und
bekommen einige Tipps für die weitere Reise. Der Großteil der rund 15 Gäste
macht heute einen Reitausflug. Maria und ich versuchen, einen Weg den Fluss
entlang zu finden. Da sich kein vernünftiger zeigt, gehen wir ca. 7 km zum
kleinen Ort Hurtado.
Wir kommen an einigen Hütten, Obstgärten und Schafweiden vorbei. Rundum kahle
Steine und inmitten der grüne Streifen entlang des Rio Hurtado. Auf der
staubigen Straße begegnen uns nur wenige Fahrzeuge. Heute, am Sonntag, ist da
gar nichts los. Im Ort angekommen, kaufen wir Getränke und machen eine
gemütliche Kaffee-Kuchen-Jause. Um 14 Uhr steht die Sonne wieder fast genau über uns.
Der Rückweg wird etwas mühsam, aber sonst sind wir guter Dinge.
Bevor wir die Hacienda erreichen, hören wir vom Fluss her Stimmen. Wir gehen
diesen nach und entdecken einen schönen Badeplatz, wo man auch ein paar
Schwimmtempos machen kann. Diese Chance lassen wir uns nicht entgehen, obwohl
das Wasser etwas frisch ist. Den restlichen Nachmittag halten wir Siesta in der
Hacienda.
Am Abend sitzen wir noch lange mit den Tischfreunden beisammen, betrachten den
riesigen Sternenhimmel und warten, bis der Mond aufgeht.
2014-12-08 - Hacienda Los Andes - Ovalle - Los Andes
Nach einem netten Abschied von den Leuten in der Hacienda gehts wieder
heimwärts. Lange fahren wir das Tal des Rio Hurtado hinaus. Ca. 1,5 Stunden
brauchen wir für 70 km nach Ovalle. In einem Großkaufhaus stellen wir das Auto
ab und schauen ins Stadtzentrum. Nach einer kleinen Stärkung gehts dann weiter.
Vor uns liegen noch mehr als 370 km.
Die Hitze drückt und wir haben im Auto keine Klimaanlage. Schließlich erreichen
wir nach 8 Stunden Los Andes. Schnell beziehen wir erneut ein Zimmer im Hotel
Los Andes.
Wir treffen auch wieder die zwei Monteure von Andritz Hydro, mit denen wir ein
Erfrischungsbier trinken. Weiter schauen wir ins Zentrum, gehen in die Kirche,
besorgen uns Geld und kaufen noch Kleinigkeiten ein.
2014-12-09 - Los Andes - Portillo
Schön langsam kommen wir in Heimfahrtsstimmung. Als letzte Attraktion fahren wir
über eine steile Passstraße zum über 3000 m hoch liegenden Skizentrum Portillo
hinauf.
Vorm Grenzübergang nach Argentinien drehen wir um und trinken einen Kaffee im
Hotel Portillo. Im Winter - Juli/August - kostet hier ein Zimmer mit Liftkarte
an die € 3500,- pro Woche pro Person. Wir sehen vor uns noch schneebedeckte Berge und den Bergsee Laguna del Inka.
Hier hat auch schon einmal eine Ski-WM stattgefunden. In unserer Ski-Sommerpause
trainieren oft Nationalteams (A, CN, I, USA und andere) an den steilen Hängen. Ja, wir
fühlen uns fast wie Zuhause. Bei der Rückfahrt halten wir immer wieder für
Fotopausen. Es gibt viel zu betrachten: Berge, Schluchten, Kraftwerke,
Straßenführung, Schwerverkehr, eigenartige Verkehrszeichen uvm.
Mittags kehren wir in Los Andes beim Jumbo (Supermarktkette in Chile) ein und genießen noch
einmal den Sommertag am Pool im Hotel Los Andes. Am Abend bringen wir das Auto
nach San Felipe zurück und machen einen längeren Rundgang.
2014-12-10 - Los Andes - Santiago - Heimflug
Den Vormittag bleiben wir noch im Hotel. Wir halten in Los Andes noch Mittag und
kehren dann mit einem Bus nach Santiago zurück. Unser Heimflug startet um 23 Uhr
Ortszeit.
2014-12-11 - Heimreise
Nach all den vielen schönen, interessanten
Eindrücken und Erlebnissen hier in Chile freuen wir uns schon RIESIG auf
Zuhause.
Adios y Hasta Luego!
Wir kommen um 22:10 Uhr in München an, wo uns Josef bereits erwartet.
Danke - für die gute Zeit bei euch in Chile! |
©Fotos: Maria und Josef Loderbauer, Pinsdorf, Austria, Impressum