Reisebericht  Chile 

15. Jänner bis 7. Februar 2011

 Ein Bericht von Wolfgang Raab

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Dienstag, 25. Jänner 2011

Caleta La Arena

Heute haben wir überdurchschnittlich lange geschlafen. Schließlich sind wir im Urlaub und die Abende mit Arvid und seinen Kurz- bzw. Langzeitgästen und seinen chilenisch-deutschen Freunden und Bekannten sind erfrischend, unterhaltsam, humorvoll, interessant und niemals ganz trocken. Vielleicht war es der eine oder andere Pisco Sour, der uns so tief schlafen hat lassen. Schließlich mussten wir uns von Eva und Rainer gebührend verabschieden. Ja, was ist nun ein Pisco sour, außer eben DAS "Nationalgetränk" der Chilenen und Peruaner? Die Herkunft des Namens Pisco allein ist schon strittig.

Pisco


* In Quechua (Ketschua, Kichwa oder Quichua) einer Gruppe eng miteinander verwandter Sprachen im Andenraum, bedeutet es so viel wie "fliegender Vogel". Inkas bezeichneten die Küstenregion um die heutige Stadt Pisco (250 km südlich von Lima) wegen ihres Vogelreichtums "Pisko". Der Name der Hafenstadt Pisco übertrug sich so auf den chilenisch-peruanischen Weinbrand, der von dort verschifft wurde.
* Als Piskos oder Pisquillos bezeichnet man in dieser Region Gefäße zum Aufbewahren alkoholischer Getränke. Diese Gefäße wurden von den Spaniern entlang der südamerikanischen Pazifikküste zur Lagerung des Traubenbrandes verwendet. Der Pisco wurde dann nach den Gefäßen benannt - oder vielleicht doch umgekehrt?
* Meine Theorie: Nach dem Genuss einiger Piscos glaubt man, man könne - Vögeln gleich - fliegen! (je nach Groß- Kleinschreibung und Permutation der Wörter inklusive Satzzeichen ergeben sich verschiedene Interpretationsmöglichkeiten)

Pisco ist ein Weinbrand der je nach Herkunft aus einer speziellen Mischung von so genannten " Piscotrauben" - hauptsächlich jedoch Muskatellertrauben hergestellt wird. Zusammensetzung, Lagerung und Alkoholgehalt bestimmen die verschiedenen Qualitätsstufen und den Preis. Pisco Sour selbst ist ein Mischgetränk:
Wer mehr darüber erfahren will, kann hier das Rezept nachlesen. 
Das Ergebnis ist ein wohlschmeckender Cocktail, wobei 1 Glas erfrischt und 2 Gläser gute Stimmung machen. Ab dem dritten Glas siehe oben.

Caleta La Arena

Jedenfalls begann dieser Tag etwas später als sonst, zumal Arvid auch wieder Gäste aus Deutschland erwartete. Conny und Kuno aus der Gegend um Frankfurt, trafen pünktlich zu Mittag ein. Ein Ausflug zu einer Seelöwenkolonie sollte sich noch locker ausgehen. Von Puerto Varas über Puerto Montt auf den ersten 50 Kilometern der berühmten Carretera Austral erreichen wir nach ca.65 km La Arena. Die Asphaltierung der einzigen Straße in den Süden Chiles endet allerdings bald und so bekommen wir eine Ahnung, wie sich wohl eine 1200 km lange Reise auf immer schlechter werdender Piste gestalten könnte. Nachdem wir die letzten 15 km hinter einem Truck - in eine Staubwolke eingehüllt bei maximal 35 km/h zockeln, wähnen wir uns schon in Caleta La Arena am Ende der Welt, obwohl nur die Straße hier endet. Zur Weiterfahrt bräuchte man eine Fähre. Wir bleiben hier stehen und suchen einen Fischer auf, der uns mit seinem Boot zu einer Seelöwenkolonie bringt.

Schlechte Sicht  Die anderen warten auf die Fähre
Staubige Schotterpiste Carretera Austral

Rampa Caleta La Arena

Unser Boot Wir legen ab
Boot zu den Seelöwen Caleta La Arena, Bootsfahrt zu den Seelöwen


Für 6 Personen ist die Nussschale ausreichend. Die Fahrt in Küstennähe um ein kleines Kap gestaltet sich sehr beeindruckend. Wenn wir auch niemals Angst verspüren, sind aber die meisten froh, dass wir bei diesem Wind nicht auf das offene Meer hinaus fahren. Bei jeder größeren Welle achtet unser Fährmann darauf, dass sie uns nicht seitlich erwischt. Conny hat dann ihr Mittagessen auch behalten, weil sie keines zu sich genommen hatte. Wir trauen unseren Augen kaum als wir uns dem bzw. den Seelöwenfelsen nähern. Die Tiere, genauer Mähnenrobben oder südamerikanische Seelöwen, liegen zu mehreren Hunderten dicht an dicht in der Sonne. Die Bullen - deutlich größer als die Kühe, bewachen eifersüchtig ihren Harem von 5-8 Weibchen. Die Männchen werden bis zu 2,50 m groß und bis zu 300 kg schwer. Sie sind auf der Oberseite dunkelbraun und auf der Unterseite gelblich. Kühe werden zwei Meter lang und erreichen ein Gewicht von 140 kg. Sie sind von hellbrauner Farbe. Für Leder und Tran gejagt ging die Population bis auf Zehntausende zurück. Heute gibt es wieder 270.000 Mähnenrobben. Der Bestand in Chile und Peru ist derzeit weiter im Wachsen. 

 

Lobos Marinos, also Seewölfe, nennt man sie hier
Lobos Marinos, Seelöwen Lobos Marinos, Seelöwen bei Caleta La Arena
Das Verbreitungsgebiet
der Mähnenrobben 
Unsere Fahrtroute mit dem Boot Zwei Weibchen

Verbreitungsgebiet der Mähnenrobben

Unsere Fahrtroute mit dem Boot zu den Seelöwen Zwei Weibchen


Obwohl Caleta La Arena an einer Verkehrsader liegt gibt es außer einer Kirche, einer Schule, einigen Kaufläden, Imbissstuben und Fischerhütten hier so gut wie nichts. Das Leben besteht aus dem Verbringen der Zeit bis zur nächsten Fähre.

Caleta La Arena
Caleta La Arena Caleta La Arena, Restaurant


Das Leben hier : http://www.youtube.com/watch?v=XoidYkgpAQs&feature=related
Zu Hause angekommen, lernen wir bei Arvid einen besonders liebenswerten und originellen österreichischen Auswanderer kennen, mit dem wir noch einiges unternehmen werden. 



 

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© Text + Fotos: Wolfgang Raab, Bad Ischl, Austria   Web: Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, Puerto Varas, Chile