Der Uhrturm, das unverkennbare Wahrzeichen von Graz, steht seit dem 13.
Jahrhundert auf dem Schloßberg1. Er ist Teil einer Festungsanlage, die 1809 von den französischen Besatzern
geschliffen wurde. Der Uhrturm wurde damals von den Grazer Bürgern
freigekauft und blieb somit von der Zerstörung verschont.
1Der Schloßberg darf sein scharfes ß als Eigenname auch nach der
deutschen Rechtschreibreform behalten. Graz, Schloßberg,
Steinerner Hund
Wenn die Überlieferung stimmt, dann hat dieser Hund, dem hier ein
steinernes Denkmal gesetzt wurde, Gechichte geschrieben. Die Geschichte des
Hauses Habsburg, die Geschichte Österreichs, sogar die Geschichte Europas
hätte vielleicht einen anderen Verlauf genommen, wäre dem ungarischen König
Matthias Corvinus 1481 die Entführung der Prinzessin Kunigunde, Tochter des
Kaisers Friedrich III., geglückt. Das Bellen des Hundes alarmierte die
Schlosswache, die somit die Eindringlinge vertreiben und die Entführung
verhindern konnte. Der Name des Hundes ist leider unbekannt. Der
"Steinerne Hund" befindet sich heute am Grazer Schloßberg unterhalb des
Uhrturms auf Privatgrund.
Graz, Schlossberg,
Bischofsstuhl
Noch so eine skurrile Geschichte: Auf dieser steinernen Bank soll 1796
Bischof Graf Nadasdy nach seiner Freilassung nach 40-jähriger Gefangenschaft
in den Schloßbergkerkern bei einer Rast verstorben sein.
Schloßberg, Glockenturm
Der Glockenturm sollte, wie die ganze Festung, 1809 von den Franzosen
geschliffen werden. Das konnte jedoch von den Grazer Händlern und
Gewerbetreibenden zu einem Preis von 2.978 Gulden und 41 Kreuzern, den man
den französischen Soldaten zahlen musste, verhindert werden. Nach heutiger
Kaufkraft und unter Berücksichtigung der damaligen sozialen Verhältnisse
entspricht das etwa 40- bis 70.000 €. Ein Oberknecht
auf einem Bauernhof verdiente damals bei freier Kost und Logis einen Gulden
pro Woche.