El Chalten ist das Trekker- und Bergsteiger-Mekka am Fuße des imposanten Fitz
Roy-Gebirges.
Heute kaum vostellbar, dass 1985 die argentinische Regierung die ersten Siedler, darunter auch Ausländer, mit Grundstücksgeschenken und Prämien in diesen entlegenen Teil des südlichen Patagoniens locken musste, um die Besiedelung dieses Landstriches voranzutreiben. Sie tat dies, um ihren Anspruch auf dieses Gebiet an der Grenze zum Nachbarstaat Chile zu untermauern. Erst 1994 wurde in einem internationalen Abkommen der Grenzverlauf zu Gunsten Argentiniens neu festgelegt. Nimmt man eine chilenische Landkarte zur Hand, wird man erkennen, dass sich Chile bis heute noch nicht so richtig damit abgefunden
hat. Heute zweigt eine asphaltierte Straße von der Ruta 40 in das Dorf ab, das im Winter nur etwa 1000 Einwohner
hat (Zensus 2010: 950 ständige Einwohner). Der Ort lebt so gut wie ausschließlich vom zunehmenden Tourismus. Es gibt keine Industrie und kaum Landwirtschaft.
Der Wandel vom einstigen urigen Bergsteigerdorf zur Tourismushochburg ist
allgegenwärtig. Nur gut, dass der alpine Skitourismus hier noch nicht Fuß
gefasst hat. Die Provinz Santa Cruz zeigt in ihrem Wappen den Berg Fitz Roy und drückt damit den argentinischen Anspruch auf die Berge aus. Diese sind so gut wie ausschließlich Extrembergsteigern
und Kletterern wie Thomas Bubendorfer, Huber Buam oder David Lama vorbehalten.
Einigen wurde das Fitz-Roy-Gebirge aber auch zum Verhängnis wie dem Österreicher
Toni Egger (†2. 2. 1959 am Cerro Torre), nach dem sogar ein Gipfel dort
benannt wurde (Aguja Egger) oder dem Amerikaner Chad Kellogg, der erst am 14. 2.
2014 beim Abstieg vom Fitz Roy verunglückte und somit das vorerst letzte Opfer
des Berges wurde.