Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Eigentlich wollten wir am ersten Tag
unserer Tour über Loncoche, Villarrica und Pucón bis Junín de los Andes
fahren und dort ein gutes Steak essen. An einen Verkehrsunfall mit einem
brennenden Fahrzeug dachten wir zunächst, als wir kurz vor der Abfahrt Loncoche
in einen Stau gerieten und den schwarzen Qualm vor uns sahen. Gerd stieg aus
unserem Pickup aus, um nachzusehen, ob es nicht doch eine Möglichkeit gäbe,
dort irgendwie vorbeizukommen. Als er zurückkam, berichtete er uns von einer
Blockade anlässlich einer Demonstration und brennenden Autoreifen. Polizei rückte
an. Und es kamen immer mehr Menschen, die sich zu den Demonstranten gesellten.
Die Polizisten fotografierten emsig, machten aber keine Anstalten, die
Demonstration aufzulösen und die Blockade der Autobahn zu beenden. Nach einer
guten halben Stunde des Wartens sahen auch wir die Aussichtslosigkeit des
Weiterkommens in absehbarer Zeit ein, drehten um, fuhren in der verkehrten
Richtung von der Autobahn ab. Wir beschlossen, über Osorno heute nur bis San
Carlos de Bariloche zu fahren. Auch die Planung für die nächsten Tage musste
geändert werden.
Mapuche-Demo?
Loncoche liegt unweit von Temuco. Dort
leben viele Mapuche. So dachten wir zuerst, in eine Mapuchedemo geraten zu sein. Bei
genauer Betrachtung der Fotos und der darauf erkennbaren Spruchbänder stellte
sich aber später heraus, dass wir in eine Demonstration von Gemeindebediensteten gekommen
waren. Diese befanden sich landesweit seit eingen Tagen im Streik. Bessere
Rentenvorsorge und mehr Autonomie für die Gemeinden wird auf obigem Foto
gefordert. Vielleicht ist das auch eine Erklärung für das "sanfte"
Vorgehen der Polizei gegenüber den Demonstranten. Mapuchedemos verlaufen in der
Regel nicht so friedlich.
