Dienstag, 18. Jänner 2011

Puerto Montt

Deutsche Einwanderer machten 1853 mit Vicente Perez Rosales diesen wunderschönen Flecken Erde bewohnbar. Puerto Montt wurde durch ein Erdbeben im Jahr 1960 fast völlig zerstört und bis Ende der siebziger Jahre wieder neu erbaut. Sehenswürdigkeiten aus vergangenen Zeiten sucht man daher hier vergebens. Heute zählt die Stadt über 160.000 Einwohner. Europäisch anmutende Häuser und Straßen prägen das Bild dieser chilenischen Stadt. Sehr gute Verkehrsanbindungen sind für das rege wirtschaftliche Leben, welches hauptsächlich aus Handel, Verkehr, Lachszucht und Holzabbau besteht, verantwortlich. Das Wetter ist das ganze Jahr über recht kühl, die Höchsttemperaturen liegen im Juli bei 6 Grad und im Jänner bei 21 Grad. Für Urlauber, die Outdoor-Aktivitäten lieben, ist das nahegelegene Puerto Varas ein geeigneter Ausgangspunkt. Die Vegetation präsentiert sich sehr üppig, von Wassermangel kann hier nicht die Rede sein, denn die Niederschlagsmengen liegen mit 1800 mm pro Jahr verhältnismäßig hoch.(siehe Klimastatistik Puerto Montt) Die Hauptattraktionen in Puerto Montt sind der Hafen und das Hafengebiet im ältesten Stadtteil Angelmó. Die Fähren nach Chaitén, Puerto Chacabuco, Puerto Natales oder in die Laguna San Rafael laufen von hier aus. Als Station und Ausgangspunkt für viele Kreuzfahrten kann man hier Luxusliner hautnah bestaunen. Der Fischereihafen ist für uns der sehenswerteste Teil Puerto Montts. Mit Arvid, Eva und Rainer machen wir einen Rundgang durch den Fischmarkt.

Fische		und Seeigel

Er ist mehr Augen- denn "Nasenweide". Hier kauft man alle in der Region beheimateten Fische und Meeresfrüchte. Die farbenprächtige Vielfalt des Angebotes ist beeindruckend. Natürlich gibt es auch hier Cochayuyo und Luche in vielfältigster "Paketierung". Erstmals sehen wir hier auch Piure, das Fleisch einer chilenischen Seescheidenart, getrocknet, eingelegt, etc...

Cochayuyo	Getrocknete Muscheln, Piure, Luche

"Seafood"	Verkaufsladen

Der Besuch eines Hafenrestaurants ist ein bemerkenswertes Erlebnis. Chilenen wie Fremde werden von den Angestellten der einzelnen Kneipen und Garküchen heftig umworben und zu einem Besuch überredet. Hauptsächlich werden Fisch und Meeresfrüchte angeboten. Da ich bei Fisch besonders vorsichtig bin, verweigere ich hier die Nahrungsaufnahme. Eva und Rainer teilen sich das legendäre Curanto, ein Eintopf aus Muscheln, Schnecken, Wurst, Huhn, Geselchtem mit Kartoffel- (Chapalele) und Weizenlaibchen (Milcao), welches merkwürdig aussieht aber ganz gut zu schmecken scheint. 

Locos	Curanto	Hafenkneipen

Rüdiger bestellt Locos (Abalonen, Meeresschnecken), eine relativ teure Spezialität, hier leider etwas lieblos zubereitet. Einzig Arvids Lachs hätte ich essen können, wenn ich Hunger gehabt hätte. So habe ich zwei Achterl Sauvignon guter Qualität genossen und den andern beim Essen zugeschaut. 
Am Abend unterhalten wir uns mit Arvid und zwei Deutschen aus dem Allgäu, die im Nationalpark Torres del Paine wegen Streiks tagelang festsaßen.

© Text + Fotos: Arvid Puschnig, Puerto Varas, und Wolfgang Raab, Bad Ischl, Austria   Web: Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, Puerto Varas, Chile