34 Jahre wohnte Peter Rosegger (1843 - 1918), der wohl
bekannteste steirische Dichter, in diesem Haus in der Burggasse 16 in Graz.
In seinen Kindheits- und Jugenderinnerungen beschreibt er das Leben eines
Waldbauernbuben zur damaligen Zeit. Rosegger hatte das Glück, dass sein
Talent rechtzeitig erkannt und gefördert wurde. Der einstige Waldbauernbub
entwickelte sich zu einem angepassten Mitglied der damaligen "besseren Gesellschaft" -
konservativ, antisemitisch, kriegsfreundlich und nationalistisch. Das
Mitglied des "Vereins der Friedensfreunde" von Bertha von Suttner in den
1890er-Jahren mutierte zum Kriegsfreund. 1914 erschien
in einer großen Wiener Tageszeitung sein Aufruf zur Zeichnung von Kriegsanleihen.
Auf welcher Seite stünde P. Rosegger wohl heute?
's Büabl von
steirischn Landl, haut topfer fürs Vodalond zua, und wer sih dem
Feind nit vor d Nosn traut, der is ka steirischa Bua. P. Rosegger