Reisebericht mit vielen Fotos von einer Chilereise vom November und Dezember 2012 |
Home Fotos Bericht Navigation Nützliches Impressum Facebook Suchen |
Von San Pedro de Atacama nach "Ultimo Chile"
Die erste Etappe von San Pedro nach Iquique ist mit rund 500 km wieder kurz. Zuerst muss man jedoch über den Paso de Barros Arana, der etwa 50 km südwestlich von San Pedro liegt. Dabei klettert man von auf 3400 m, was aufgrund der langen Strecke kein besonders steiler Anstieg ist.
Bilder zum Vergrößern anklicken! (gilt für den ganzen Reisebericht)Das Gebiet ist auch geologisch interessant, wie in einer Dokumentation der Freien Universität Berlin aus dem Jahr 2009 nachzulesen ist.
http://www.geo.fu-berlin.de/v/chile/einleitung/index.html
Schließlich befindet sich hier das größte von Menschenhand gegrabene Loch der Erde. Bei Chuquicamata,
15 km von der Stadt Calama entfernt, liegt die ertragreichste Kupfermine Welt. Das elliptische Loch von 3 x 3,4 km
ist derzeit ca.1 km tief. Seit 1971 wird die Kupferproduktion vom Staatsunternehmen CODELCO betrieben. 2017
soll der Tagebau beendet werden. Es gibt Pläne, untertägig ab 2014 zu beginnen und bis in eine Tiefe von
1800 m vorzudringen.
Die in der Mine eingesetzten Muldenkipper gehören zu den Giganten der Transportmittel. |
|||
Satellitenaufnahme | Das Loch von oben Foto, Arvid Puschnig, 2011 |
Muldenkipper Foto, Arvid Puschnig, 2004 |
Der Ort Chuquicamata ist heute eine Geisterstadt. Weil unter der Stadt Kupfer entdeckt wurde und weil der Abtransport des Abraums teurer ist, als die Stadt einfach zuzuschütten, wurden die Einwohner Chuquicamatas ab 2004 umgesiedelt. Sie leben nun in einem neuen, eigens errichteten Wohngebiet in Calama. Die neuen Wohnungen mussten sie allerdings teuer kaufen. Vorwand für die Umsiedlung war die immer schon vorhandene Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung. Das Stadtgebiet ist seitdem hermetisch abgeriegelt. Die Häuser stehen aber alle noch und sehen aus, als würden die Einwohner morgen zurückkehren. Besucher sind ungern gesehen und werden von den staatlichen Betreibern der Mine genau beobachtet.
Infrastruktur und Bauten scheinen nur vorübergehend geschlossen zu sein. Bemerkenswert, dass es in Chuquicamata offensichtlich schon 2004 Mülltrennung gab. Die entsprechenden Müllcontainer hat man inzwischen natürlich entfernt
Die Kupfervorkommen sind sowohl sulfidischer als oxidischer Natur. Sulfidisches Erz wird durch Flotation vom Abraum getrennt und durch Rösten und Oxidieren in oxidische Form umgewandelt. Dabei gewinnt man Schwefelsäure. Oxidische Erze werden mittels Schwefelsäure zu wasserlöslichem Kupfersulfat verarbeitet, welches elektrolytisch zu reinem Kupfer reduziert wird. Angereicherte oxidische Erze können aber auch direkt in Schmelzöfen mit geeignetem Zuschlag zu Rohkupfer verhüttet werden, wobei ebenfalls Schwefelsäure als wichtiges Nebenprodukt gewonnen wird. Reinkupfer wird immer durch Elektrolyse gewonnen. Da Kupfererze nur 0,5 bis 4% Kupfer enthalten werden sie vermahlen, was zur Umweltbelastung durch giftigen Feinstaub führt, weil dieser neben Silber und Gold auch Arsen und Molybdän enthält. Der relativ sorglose Umgang mit diesen Nebenprodukten führte in der Vergangenheit zu enormen Umweltschäden. Heute versucht man vermehrt, diese immer bedeutender werdenden Nebenprodukte zu gewinnen und sie nicht einfach der Natur zurückzugeben. Das Abbauverfahren erklärt auch, warum man in Kupferbergbaugebieten ständig auf Tankwagen mit Schwefelsäure trifft.
"Durch die Wüste" ist stets ein spannendes Unternehmen. Immer wieder entdeckt man nie zuvor Gesehenes. Dieser Friedhof dürfte der letzte Überrest einer Geisterstadt aus der Zeit des Salpeterabbaus sein. Einzige entzifferbare Jahreszahlen waren 1927 und 1923.
Bei Calama überquert man den Rio Loa, den mit ca. 450 km längsten Fluss Chiles. In der Atacama ist er der einzige, der nicht komplett verdunstet und den Pazifik erreicht. Die Panamericana führt ca. 80 km parallel zum Fluss auf mehr als 1000 m Seehöhe. Bei Quillagua (KM 1639 nördlich von Santiago) geht es zum Rio Loa hinunter, was man der sich plötzlich ändernden Vegetation erkennt.
Hat man die ursprüngliche Höhe wieder erreicht, geht es durch die Pampa del Tamarugal, eine tektonische Senke auf 1000 m. Hier gibt es Wasser bestenfalls in Form von Rinnsalen, die nie eine Mündung erreichen. 30 Kilometer geradeaus sind hier nicht selten. Schön, dass die Straßenmarkierung so deutlich ist. Für Nachtfahrten ist dies wichtig, um nicht von der Straße, die sich hier etwa ein bis zwei Meter von der Ebene abhebt, abzukommen. Um zur nächsten "Besiedlung" an dieser Hauptverkehrsader zu kommen, kann es schon einmal eine Stunde dauern.
Von den unzähligen Geisterstädten ist die des ehemaligen Salpeterwerkes Ex Oficina Salitrera de Humberstone eine der bedeutendsten. Das 1930 entwickelte Haber-Bosch-Verfahren zur Ammoniaksynthese setzte dem Abbau von Spreng- und Düngesalpeter rasch ein Ende. Bis zu 3500 Einwohner mit völlig intakter Infrastruktur lebten in Humberstone. Die Salpeterwerke in der Wüste sind seit der Schließung 1961 dem Verfall ausgesetzt und gehören mittlerweile zum Weltkulturerbe. Die Ex Oficina Salitrera de Humberstone ist ein Freilichtmuseum der besonderen Art, für dessen Erhaltung und Restaurierung noch viel bewegt werden muss.
Ex Oficina Salitrera de Humberstone |
Ex Oficina Salitrera de Humberstone |
Humberstone Theater |
Ex Oficina Salitrera de Humberstone, Kirche |
Es ist ein Museum, das noch nie ein richtiges Museum war. Heute versucht man zu retten, was noch zu retten ist. Das unerbittliche Klima der Atacama sowie Plünderer und Souvenirjäger haben der Siedlung zugesetzt. Viele der erhalten gebliebenen Exponate aus allen Bereichen des täglichen Berufs- und Familienlebens sind mir so vertraut, dass ich denke, eigentlich auch schon ins Museum zu gehören. Seltsames feeling!
Bei der Einfahrt nach Iquique sind wir beruhigt, als wir sehen, dass auch hier für den ersten Adventsamstag alles schon gerüstet ist. Halleee- Halleee- Haleeeeluuia!
|
Von Iquique geht es nach Putre zum Nationalpark Lauca. Zunächst müssen wir vom Meer aus wieder das Hochplateau der Atacama auf über 1000 m erklimmen. Es schweben dutzende Paragleiter über uns, von denen aber ohnehin jeder von euch weiß, wie sie aussehen, daher entfällt das Foto.
Historisch erlangte Iquique traurige Berühmtheit: 1907 wurde hier vom Staat ein Streik bzw. eine
Protestbewegung der Bergbau-, Hafen-, Eisenbahn- und Fabrikarbeiter blutig niedergeschlagen, ohne dass es
seitens der Arbeiter zu irgendwelchen Gewalttaten gekommen wäre. Das Massaker in der Schule Santa María
sollte bis zum Putsch Pinochets von 1973 der schwärzeste Tag der Geschichte der chilenischen
Arbeiterbewegung bleiben. Die Opferzahlen schwanken zwischen 135 (Angabe der Regierung) und 2000
(englische Presse). In Humberstone liegen übrigens auch einzelne Dokumente über diesen Streik auf. Im
Internet bin ich unter anderem auf diese Seite gestoßen, die die Geschichte genauer darstellt.
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2007/12/14.mondeText.artikel,a0052.idx,15
Die Fahrt führt größtenteils durch Wüstengebiet, das durch
zwei Täler, die bis auf Meereshöhe absinken, unterbrochen wird. Dazwischen muss man, wie die Goiserer
sagen, "überriedeln". Das bedeutet zwar keine sehr steilen, aber dafür umso längere Passstraßen, die sich
an die Berghänge, die steil abfallen, schmiegen.
Auch wenn ihr Wüstenfotos nicht mehr sehen könnt, es ist dennoch jede Stimmung, jede Färbung, jede
Struktur, jede Vegetation (so vorhanden) anders. Die Abhänge sind steiler, als sie erscheinen, was man
an den abgekugelten Lastwagen und Containern erkennt, die ziemlich weit unten liegen.
Im "Dreiländereck " Chile, Peru und Bolivien lebten und leben das Volk der Aymará. In diesem Gebiet legen riesige Scharrbilder und Reliefs an den Berghängen (Geoglyphen) Zeugnis von ihrer einstigen Kultur ab. Auf Touristen, die alles von der Straße aus sehen wollen, haben sie wenig Rücksicht genommen.
Wo immer man sich dem Meeresniveau im Tal nähert, gibt es "Wüstensiedlungen", weil etwas Wasser vorhanden ist. Wie man sich das Leben dort vorzustellen hat, bedarf einiger Fantasie. Tatsache ist, dass es solche Siedlungen mit hunderten Bewohnern gibt.
Wir begeben uns aber dann in größere Höhen, wo die Vegetation sehr höhenspezifisch ausfällt. Diesen Kandelaberkaktus (Browningia candelaris) gibt es in den Anden nur zwischen 1800 und 2800m Seehöhe nur in Peru und im nördlichsten Chile. Bei Trockenzeiten von 8 - 12 Monaten ist es möglich, dass diese Kakteen bei Niederschlägen unter 100 mm/Jahr überleben.
Felsformationen verblüffen immer wieder. Dieses originelle Quartett könnten doch Fastnachtfiguren sein? |
|||
Browningia candelaris |
Von Arica nach Putre |
Mit zunehmender Höhe wird der Bewuchs wieder dichter, weil es mehr regnet. Die Straße nach Putre ist ein bedeutender Andenübergang von und nach Bolivien. Von Meereshöhe gelangt man von Peru und Chile von der Panamericana auf diese gut ausgebaute Passstraße, die entsprechend belebt ist. Wir haben Glück, weil Sonntag ist und der Grenzübergang nur bis 20 Uhr offen ist. Die Passstraße erreicht maximale 4675 m beim Paso Chungará-Tambo Quemado.
Unsere heutige Etappe endet in Putre. Die Kleinstadt mit 2500 Einwohnern, ist einer der nördlichsten Orte
Chiles. Die Landschaft ist karg, Landwirtschaft zur Eigenversorgung gibt es. Der vorhandene Militärstützpunkt
erinnert an den Salpeterkrieg zwischen Peru, Chile und Bolivien in den Jahren 1879 bis 1884. Ein bedeutendes
"Ergebnis" war, dass Bolivien seinen Zugang zum Pazifik verlor und somit zu einem Binnenstaat wurde.
Daher trauen sich Chilenen bis heute nicht mit einem chilenischen Kennzeichen nach Bolivien
und umgekehrt. Eingeschlagene Autofenster sind die Regel. So viel zur menschlichen Möglichkeit von
Konfliktbewältigung.
Arvids Orientierungssinn führt uns tatsächlich wieder zum Quartier, das ein Hamburger mit seiner chilenischen
Frau hier betreibt. Beide befinden sich aber gerade im Süden auf Urlaub. Seine peruanischen Bediensteten sind
ebenso freundlich wie umständlich. Wir sind in Chile! Bis Pedro (wer sonst?) vom Einkauf per Fahrrad
(das ein BIKE ist!) zurückkehrt, habe ich genügend Zeit die Flora vor unserem Cottage abzulichten.
Die Unterbringung ist perfekt und ich habe kein Schädelweh, was anscheinend bei der raschen
Höhenänderung nicht selbstverständlich ist. Für den nächsten Tag ist eine Rundfahrt geplant, die uns in den
nördlichsten nur mehr 50km breiten Zipfel Chiles führt. 20 km östlich liegt Bolivien, 30 km westlich Peru.
Obwohl überschaubar, wird es ein recht abenteuerlicher Tag, vor allem in Bezug auf das Wetter. Es besteht
ein klarer Plan welche Orte nördlich des Nationalparks bzw. im Nationalpark angefahren werden sollen.
Eine 220 km lange Rundfahrt sollte nicht allzu schwer zu schaffen sein.
Wir wollen heute hoch hinaus, denn das Ziel, Suriplaza, liegt auf 4700m. Entsprechend sensationell sind die Ausblicke nach unten und oben. Schon an den ersten Bildern erkennt man, dass das Wetter nicht eindeutig als schön zu klassifizieren ist.
Auch der Straßenzustand wechselt ziemlich abrupt und die Abzweigungen, die nach Suriplaza führen, sind alles andere als leicht zu finden.
An Wasserstellen vorbei geht es höher, wobei sich der Straßenzustand wechselhaft gestaltet. Außer
Vikunjas sehen wir Herden von Alpakas und Lamas, die von Bäuerinnen gehütet werden.
Unser Ziel, Suriplaza, was so viel wie "Ort der Suri (=Ñandus)" bedeutet, erreichen wir bei Sonnenschein
und erhalten vom Cerro de Colores wunderbare Eindrücke. Es wird behauptet, dass das in größter Höhe
ausgetragene Fußballspiel der Welt hier stattgefunden hat. Bitte im Buch der Rekorde nachschauen - unmöglich
ist ja beinahe gar nichts mehr.
Die grünen Hügel im Vordergrund sind durch und durch Pflanzen, die zur Gruppe der Doldenblütler
(Azorella compacta) gehören. Ihre holzigen Pfahlwurzeln werden als Brennstoff verwendet, weshalb die
Bestände stark zurückgehen. Der grüne Überzug aus Blättern und Blüten ist etwa 1cm dick.
In Anlehnung an Ultima Thule, nenne ich diesen Ort im äußersten Norden des
Landes Ultimo Chile. Für mich ist es hier in gleicher Weise mystisch wie mythisch in all den vielfältigen
Bedeutungsmöglichkeiten der beiden Wörter. Es ist schwer zu beschreiben, aber schön zu erleben.
Im Hintergrund erkennt man schon, dass sich hier etwas zusammenbraut, weshalb wir nicht länger bleiben
und den Rückweg antreten. Ein Gewitter in dieser Höhe ist nicht unbedingt das, was man sich wünscht.
Als in der Ferne ein paar Blitze zucken, ist es mit Arvids Ruhe und Gelassenheit vorbei. Drei Erdbeben pro Jahr in Puerto Varas sind für ihn normal, aber er hat seit 8 Jahren kein Gewitter erlebt und ist besorgt. Als naturwissenschaftlich Gebildeter weiß er zwar um die Schutzwirkung des Autos als Faradaykäfig, aber er meint, einen Platten könnten wir uns bei einem Einschlag einhandeln, womit er ja Recht hat. Für mich erscheint das Gewitter aber in weiter Ferne. Den Weg zurück hat Arvid sorgfältig ausgewählt, weil er wissen möchte, wie hoch der Pass ist und ich einen Höhenmesser dabei habe. Wir fädeln dank Samsung mit Googlemaps exakt ein und fahren auf einer immer enger und immer schlechter werdenden Straße bereits im Schritttempo. Allmählich wird klar, dass dies nicht die Passstraße ist, die er gemeint hat und auf der er das letzte Mal hier unterwegs war. Ich beruhige ihn und versichere, dass dies sicher keine Sackgasse ist und übertreibe ein wenig bei der Angabe des Bruchteils des zurückgelegten Weges. Bei einem Viertel sage ich ein Drittel, bei einem Drittel die Hälfte und bei der Hälfte Dreiviertel. Mit dieser Taktik, die sich bei Wanderungen mit meinen Kindern in der Form "Es dauert nur noch eine halbe Stunde" auch schon bewährt hat und mit ein paar Scherzchen bewältigen wir die 30 km in knappen zwei Stunden. Zum Glück begegnet uns niemand, weil stellenweise ein Ausweichen unmöglich wäre. Auch das Auto bleibt völlig heil und ganz, was bei diesem Straßenzustand nicht selbstverständlich ist. Immerhin wissen wir jetzt, dass der Pass, den wir überqueren "genau" 4635m hoch ist. Ich sehe zum zweiten Mal ein Bergviscacha (Lagidium viscacia) am Wegrand, das ich aber nicht fotografieren kann, da Arvid nicht anhält. Dazu kommt, dass es zu regnen, zu schneien und zu graupeln beginnt, was Arvid auch nicht beruhigt. Glücklicherweise dauert der Spuk nicht lange und das Gewitter holt uns nie richtig ein.
Über dem Plateau von 4600 m erhebt sich der Parinacota immerhin noch weitere 1740 m. Ehe wir den Abstecher zum Lago Chungará machen, besuchen wir noch den Ort Parinacota (4392m ü.d.M), der etwa 130 Einwohner und eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert mit zwei Seitenkapellen hat.
Die Lagunen am Fuß des Parinacota liegen ein paar Kilometer vor dem Lago
Chungará, der mit 4566 m Höhenlage zu den höchstgelegenen Seen der Erde zählt.
Von 220 km zurückgelegten Kilometern waren 90 km auf einer normalen kurvenreichen Passstraße zu fahren,
100 km auf unbefestigten Schotterstraßen und 30 km über felsiges Gelände. Dass wir keinen Reifendefekt
hatten, war schon sehr erfreulich, zumal die Gegend streckenweise schon sehr einsam und verlassen ist.
Das Wetter ist mittlerweile trüb und kühl geworden. Vor dem Abendessen schlendern wir noch durch Putre,
um ein paar Eindrücke einzufangen.
Doch zuvor müssen wir morgen noch einmal zum Lago Chungará, der sich heute nicht entsprechend
präsentiert hat.
Also fahren wir am nächsten Morgen noch einmal 60 km in Richtung zum See. Schon die Anfahrt ist bei
Morgensonne ein Erlebnis und der Unterschied zum Vortag augenscheinlich.
Der See und die Umgebung entsprechen heute den Erwartungen und wir sind froh und zufrieden, diesen Umweg gemacht zu haben. Heute können wir dem Schnee von gestern durchaus etwas abgewinnen. Das gestrige Schlechtwetter und ein paar Niederschläge in der Nacht haben den See verzaubert. Der Vulkan Parinacota liegt direkt am Lago Chungará, ist 6350 m hoch und seit 1700 Jahren Nichtraucher. Der Gipfel liegt genau auf der chilenisch-bolivianischen Grenze.
Vulkan Parinacota Lago Chungará |
Lago Chungará Blick nach Bolivien |
Nationalpark Lauca Schneedeko |
Pomerape, 6222, Parinacota, 6350 |
Auch biologisch ist was los. Neben der Straße an einem Bach erspähe ich die ersehnten Bergviscachas (Cuvier-Hasenmaus, Lagidium viscacia), die sich heute willig ablichten lassen. Diese südamerikanischen Nager sind in der Atakama in höheren Lagen häufig zu sehen und leicht zu beobachten. Es ist die dritte Sichtung. Es sind Hasen-, Mäuse-, Meerschweinchen-, Stachelschwein- und Chinchillaverwandte und haben von allen Verwandten die positiven Aussehensmerkmale mitbekommen. Ich frage: "Wer kann das von sich, respektive von seinen Mitmenschen schon behaupten?" Sie fressen, genießen die Morgensonne und lassen sich kaum stören. Auch eine Maus, die vermutlich nach ihrer durch Regen vermurten Wohnung gräbt, macht vor unseren Augen eine Pause.
Arvid hat Viscachas bis jetzt noch nicht in seinem Fotoarchiv und ist von meinem Erfolg begeistert.
Er weiß allerdings noch nicht, wie teuer ich meine Bildrechte verkaufe.
Jetzt beginnt die Rückreise aus dem Norden in die Mitte Chiles und weiter in den Kleinen Süden nach Puerto Varas.
© Text + Web: Wolfgang Raab, Bad Ischl, Austria, Arvid Puschnig, Hosteria Outsider, Puerto Varas, Chile