Seerundfahrt um den Lago Llanquihue
Diesmal kommt auch ein deutsches Ehepaar aus
Essen mit, welches Arvid gestern nach unserem Ausflug zum Lago Puyehue
noch vom Flughafen abgeholt hat und das ebenfalls in der Hosteria Outsider logiert. Zu fünft
fahren sie über Llanquihue nach Frutillar, dann weiter nach Puerto
Octay, wo sie noch in einem Supermarkt ein paar Lebensmittel für das
heutige Picknick besorgen. Das Wetter ist wie schon in den letzten Tage
durchwachsen. Es regnet zwar nicht, doch Nebel und Wolken verhindern die
Sicht auf den Osorno. Arvid fährt mit ihnen weiter zum Refugio La
Picada. Die abenteuerliche Straße dorthin, die Flurina schon bei ihrem
ersten Ausflug kennen gelernt hat, erfordert schon einiges
Geschick beim Fahren, um nicht irgendwo abseits zu landen oder in einem
der zahlreichen tiefen Schlaglöcher und Rillen stecken zu bleiben.
Hinauf zum Bergsattel sind es dann nur noch ein paar Meter zu Fuß. Von dort
führt der Weg leicht abfallend hinunter zum Lago Todos los Santos. Die
Berge links und rechts des Weges sind wolkenverhangen. So auch der
Hügel, auf dem Flurina und Arvid bei ihrem ersten Ausflug waren. Die
Wanderung im Nebel über das Vulkangestein hat aber dennoch ihren
Reiz. Nur der Osornogipfel bleibt weiterhin
unsichtbar. Nach einer kurzen Rast am Wegesrand beschließen Annina und
Flurina, umzukehren und zum Auto zurück zu gehen. Gut, dass es nur einen Weg auf dem Hochplateau gibt. Im Nebel
würden sie sonst leicht die Orientierung verlieren. So finden die
beiden aber wieder leicht zum Parkplatz zurück. Arvid ist mit dem
deutschen Ehepaar noch ein Stück weiter gegangen. Nach einer halben
Stunde treffen aber auch sie wieder am Ausgangspunkt ein. Auf der Rückfahrt machen sie noch einen
Abstecher zu den Stromschnellen des Rio Petrohue und zum Lago Todos los
Santos, bevor sie um halb neun Uhr abends wieder nach Puerto Varas
zurückkehren. (Fotos 1 - 3)
Parque Nacional Alerce Andino
Der einzige verbliebene kalte Regenwald auf
der Südhalbkugel der Erde ist der Valdivianische Regenwald. Eigentlich
ein tropischer Regenwald in einem nichttropischen Gebiet. Unter
tropischen Bedingungen im Tertiär entstanden, überdauerte er in dem
ausgeglichenen ozeanischen Klima Nordpatagoniens die Eiszeiten. Eine
Vielzahl von Farnen, Lianen, Bambusgräsern, Moosen und Kräutern machen
ihn zum artenreichsten Regenwald der Welt. Zum Ausflug in den
Urwald im Parque Nacional Alerce
Andino, 45 Kilometer südöstlich von Puerto Montt, kommt Annina,
die ein bisschen erkältet ist, nicht mit. Arvid fährt nur mit Flurina dorthin. Sie
wandern zunächst vom Parkplatz beim Parkwächterhäuschen zur Laguna Sargazo. Dort halten sich die beiden jedoch
nicht lange auf. Ein Dutzend Tabanos - Pferdefliegen, die nur
um diese Jahreszeit im chilenischen Seengebiet vorkommen - umschwirrt sie und lässt sie nicht
in Ruhe picknicken. Deshalb verlassen sie den Urwaldsee gleich wieder
und steigen auf einem anderen Pfad zu einem Aussichtspunkt, von welchem man den Wald
gut überblicken kann, und weiter zu einem Platz
mit vielen bis zu 2500 Jahre alten, riesigen Alercebäumen, dem Rodal
Alerce, auf. Ein paar hundert
Höhenmeter hinauf und hinunter werden heute dabei bewältigt. Nach
der Wanderung im Regenwald fahren sie dann noch zum Lago Chapo am Fuße
des Vulkans Calbuco. Besonders die vielen verkohlten Baumstämme am Ufer
des Sees, stumme Zeugen eines der letzten schweren Ausbrüche des Vulkans,
beeindrucken die beiden. (Fotos 4 - 7)
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Fotos (Zum Vergrößern anklicken)
1- Frutillar, Dirigent am See
2 - La Picada mit Osorno
3 - Stromschnellen am Rio Petrohue
4 - Flurina beim Überqueren eines Flusses im
Regenwald
7 - Flurina im Regenwald
6 - Beim Lago Chapo
7 - Vulkan Calbuco vom Lago Chapo aus Gästebuch
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