“Quien no conoce el bosque chileno, no conoce este planeta“, -
"Wer den chilenischen Wald nicht kennt, kennt diesen Planeten nicht," schrieb Pablo Neruda in seinem Buch "Ich bekenne, ich habe gelebt". Gemeint hat er damit den kalten Nebelregenwald im Süden Chiles. Einst vor Millionen Jahren im Tertiär entstanden, überdauerte er in dem fast mediterranen Klima selbst die Eiszeiten und gilt heute als der artenreichste Wald der Welt. Der einzig verbliebene kalte Regenwald der südlichen Hemisphäre birgt eine Vielzahl von Bäumen, Sträuchern, Bambus, Farnen, Moosen, Lianen, Flechten, Gräsern und Kräutern. Vergleichbare Wälder existieren heute nur mehr in Kanada.
Der Parque Nacional Alerce Andino südwestlich von Puerto Varas ist einer von zahlreichen Parks, in welchen man bei Wanderungen den einzigartigen Wald erleben kann. Ein paar Kilometer nach der kleinen Ortschaft
Lenca befindet sich einer der beiden Parkeingänge. Von dort gelangt man in einer
einstündigen Wanderung über abenteuerliche Pfade zu einer fast 3000 Jahre
alten Alerce. Diese Bäume, die mit dem kalifornischen Redwood verwandt sind, werden bis zu
3600 Jahre alt und gehören damit zu den ältesten Bäumen der Welt. Kaum vorstellbar, dass einige dieser Bäume damit
fast doppelt so alt sind wie unsere Zeitrechnung.