Chile, jenes südamerikanische Land zwischen Peru im Norden und der Antarktis im Süden ist das Reiseziel für Berufs- und Hobbyastronomen aus allen Ländern schlechthin, stehen doch dort einige der größten und berühmtesten Observatorien der Welt. Namen wie Cerro Paranal, La Silla, Cerro Pachon, Chajnantor, Cerro Tololo, Las Campanas, – um nur einige zu nennen – sind wohl jedem von ihnen ein Begriff. Wer möchte nicht einmal vor Antu, Kuyen, Melipal oder Yepun, jenen VLT-Giganten mit ihren vier zusammengeschalteten 8,2-Meter-Spiegeln am Cerro Paranal stehen, um sie aus nächster Nähe in Augenschein nehmen zu können?
Obwohl ALMA, das “Atacama Large Millimeter Array”, ein Interferometer für den Sub-Millimeter Wellenlängenbereich, noch nicht vollständig fertiggestellt ist, hat es den Betrieb in einer Höhe von über 5000m auf der Hochebene Chajnantor bereits aufgenommen und liefert jetzt schon großartige wissenschaftliche Ergebnisse. Weitere astronomische Großprojekte auf chilenischem Boden sind bereits geplant und geeignete Standorte ausgewählt. Das “European Extremely Large Telescope” (E-ELT) wird mit einem Spiegeldurchmesser von 39 Metern das weltweit größte Teleskop für den optischen und nah-infraroten Bereich sein und dies wohl auch länger bleiben, denn es gibt keinerlei Pläne für den Bau eines noch größeren Teleskops, welche sich bereits in einem ähnlich weit fortgeschrittenen Stadium befinden. So wird die ESO wohl auch im nächsten Jahrzehnt eine dominierende Rolle innerhalb der beobachtenden Astronomie und Astrophysik spielen. Ein weiteres, ambitioniertes Projekt, das “Large Synoptic Survey Telescope, kurz LSST, soll 2015 ebenfalls in Chile in der Nähe des Gemini South Teleskops am Cerro Pachón in Bau gehen.
Aber auch sonst hat dieses sich über 39 Breitengrade erstreckende Land der Gegensätze vieles an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die schier endlose Steinwüste der Atacama, die geschäftigen, malerischen Hafenstädte, die Anden, deren Gipfel oft mehr als 6000 Meter in den Himmel ragen, im Norden, die kalten Nebelregenwälder, die schneebedeckten, ebenmäßigen Vulkane und das ewige Eis der gewaltigen Gletscher im Süden. So wird vielleicht der eine oder andere Astronom seinen Aufenthalt in Chile dazu nutzen, das ganze Land einmal kennen zu lernen. Und vielleicht kommt er dabei auch in die X. Region, der Region de Los Lagos, in die “Chilenische Schweiz” nach Puerto Varas. Und vielleicht trifft er mich dort in der Hosteria meines Vaters, der Hosteria Outsider in Puerto Varas, um mit mir oder ihm über astronomische Themen zu fachsimpeln.